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    Alles andere als langweilig  4989  0 Kommentare Zinswende in Sicht: So sichern sich Anleger sich jetzt noch die besten Zinsen

    Zinssenkungen sind bereits am Horizont erkennbar, ob es nun im Mai oder erst im Sommer losgeht. Unser Gastautor Bryan Perry erklärt, wo jetzt noch die besten Chancen bei Staats- und Unternehmensanleihen stecken!

    Für Sie zusammengefasst
    • Zinssenkungen am Horizont
    • Anleger strömen in Fixed Income-Produkte
    • Hohe Zuflüsse im Fixed Income-Markt

    Wohin die Reise der Notenbanken geht, ist klar. Wann der Startschuss fällt, und wie hoch das Tempo sein wird noch nicht. Anleger, die sich die höheren Zinsen noch sichern wollen, strömen in Fixed Income-Produkte, in Staats- und Unternehmensanleihen – in der Hoffnung, dass die Zentralbanken bald mit ihrem Zinssenkungszyklus beginnen werden.

    Anleger setzen bereits seit Jahresbeginn 2023 auf fallende Zinsen, es dauerte jedoch noch bis zum Oktober letzten Jahres, bevor Bewegung in die Zinskurve kam. Inzwischen sind sowohl die Renditen am kurzen als auch am langen Ende der Zinskurve deutlich gesunken. Zehnjährige Bundesanleihen notieren derzeit bei rund 2,3 Prozent und damit bereits unter dem Höchststand von rund 3 Prozent im Oktober 2023. Auch US-Staatsanleihen rentieren mittlerweile wieder mit 3,9 Prozent deutlich unter dem Oktober-Hoch von 5 Prozent. Wie die Fondsmanager-Umfrage der Bank of America im Januar zeigt, sind Investoren weiterhin davon überzeugt, dass die Renditen fallen und die Kurse steigen: Long Fixed Income-Investments bleiben daher 2024 eine der beliebtesten Strategien. Anleger, die in langfristige, festverzinsliche Wertpapiere investieren, profitieren so von den regelmäßigen Zinszahlungen und der Rückzahlung des Nominalwerts am Ende der Laufzeit.

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    Bei Anleihen bieten zwar aktuell viele Papiere mit kürzeren Laufzeiten höhere Renditen als jene mit langen Laufzeiten. Der Grund hierfür ist, dass langfristige Anleihen jetzt schon die erwarteten Zinssenkungen der Notenbanken zum Teil vorwegnehmen. Während die kurzfristigen Zinsen sich meist erst bewegen, wenn sich die Zinspolitik sich auch tatsächlich bewegt. Dennoch raten einige Anleihe-Experten dazu, zumindest einen kleinen Teil des Portfolios in länger laufende Papiere anzulegen. Denn, wenn das gesamte Zinsniveau sinkt, können sich Anleger noch das aktuell höhere Niveau sichern und so über einen längeren Zeitraum davon profitieren. Die Vermögensverwaltung Eyb & Wallwitz empfiehlt bei Anleihen im Euroraum Laufzeiten von zehn oder sogar mehr Jahren, wogegen beispielsweise der US-Vermögensverwalter BlackRock eher zu kurzfristigen Papieren rät.

    Anstehende Zinssenkungen sorgen für beachtliche Zuflüsse

    Seit Beginn 2023 verzeichnete der Fixed Income-Markt in Europa hohe Zuflüsse. Das belegen auch Statistiken zu Mittelbewegungen bei offenen Investmentfonds. 2023 konnten in Europa domizilierte Fixed Income-Strategien insgesamt 132 Milliarden Euro an Nettomittelzuflüssen verzeichnen. Während Produkte dieser Kategorie im historisch schwierigen Anleihejahr 2022 Abflüsse in Höhe von 109 Milliarden hinnehmen mussten. Zum Jahresende 2023 waren insgesamt 2.287 Billionen Euro in Europa domizilierte Fixed Income-Strategien investiert, wie Daten von Morningstar zeigen – die Auswertung umfasst sowohl offene Anleihe-Fonds als auch Anleihen-ETFs.

    Die höchsten Zuflüsse verbuchten mit 57 Milliarden Euro gemischte Fixed Income-Strategien und europäische Fixed Income-Produkte mit 54 Milliarden Euro, gefolgt von Fonds zu globalem Fixed Income, mit Zuflüssen in Höhe von 23 Milliarden Euro sowie US Fixed Income-Strategien mit 14 Milliarden Euro. Zu den europäischen Fixed Income-Fonds mit den höchsten Zuflüssen 2023 gehören der PIMCO GIS Income Institutional mit 8,5 Milliarden Euro, der M&G (Lux) Asian Local Currency Bond mit 6,4 Milliarden Euro sowie der UniOpti 4 mit 4,9 Milliarden Euro.

    Dagegen verzeichneten 2023 Emerging Markets Anleihe-Produkte mit 16 Milliarden Euro die höchsten Nettomittelabflüsse und Strategien zu asiatischen Rentenmärkten verloren 8,4 Milliarden Euro.

    Anleihen – Von wegen langweilig!

    Die meisten Anleihe-Indizes haben – seit Ende Oktober 2023 – aufgrund der rückläufigen Inflation und der Aussicht auf künftige Zinssenkungen eine anhaltende Rallye erlebt. Bis Mitte Februar haben manche Indizes fast zweistellige Zuwächse erzielt:

    Der Bloomberg EM Hard Currency Aggregate Index legte um 8,9 Prozent zu, was durch einen schwächeren Dollar begünstigt wurde. Der Index ist eine wichtige Benchmark für Hartwährungsanleihen aus Schwellenländern, der Staats- und Unternehmensanleihen – in US-Dollar, Euro und britischen Pfund – umfasst. Die Benchmarks ICE BofA Global High Yield und Bloomberg US Corporate Investment Grade Index sind um jeweils 8,8% gestiegen. Für risikoreichere hochverzinsliche (High Yield) Unternehmensanleihen ein sehr schöner Zuwachs – im Segment hochwertiger Unternehmensanleihen (Investment Grade) allerdings ein beachtlicher Anstieg.

    Europäische Hochzinsanleihen gemessen am ICE BofA Euro High Yield Index legten um 7,4 Prozent und Staatsanleihen von Industrieländern gemessen am FTSE WGBI Index um nur 5,6 Prozent zu. Der FTSE World Government Bond Index ist ein nach Marktkapitalisierung gewichteter Anleihenindex, der aus den Staatsanleihenmärkten mehrerer Länder besteht, darunter die USA, Japan, der Euro-Währungsraum und Großbritannien.

    Einiges an Optimismus schon eingepreist

    Die Zinspolitik der einzelnen Zentralbanken wird über die weitere Wertentwicklung von Anleihen im laufenden Jahr entscheiden. Gurpreet Gill, Fixed Income-Strategin bei Goldman Sachs Asset Management, geht davon aus, dass die US-Notenbank (Fed) ab dem Frühjahr fünf aufeinanderfolgende Zinssenkungen von jeweils 25 Basispunkten vornehmen wird, da die Disinflation gut voranschreite. Goldman Sachs gehe außerdem davon aus, dass auch die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni Zinssenkungen einleiten werde, weil die Trends für die Inflation und die Wirtschaftstätigkeit ebenfalls rückläufig sind.

    Die Expertin der US-Investmentbank betont aber auch, dass der Markt derzeit bereits einen reibungslosen Übergang von der Inflation zur Disinflation sowie eine Zinssenkung durch die Zentralbanken einpreist. Dieses Szenario sei anfällig für unerwartete Schocks. Gleichzeitig ist man bei Goldmann Sachs aber auch überzeugt, dass Staatsanleihen im aktuell unsicheren geopolitischen Umfeld einen wertvollen Schutz für Portfolios bieten.

    Die Fixed Income-Expertin betont: „Eine weiche Landung kann schnell härter ausfallen, wenn die Konjunktur an Dynamik verliert oder sich neue Herausforderungen ergeben“. Sie gehe davon aus, dass Staatsanleihen wieder eine negative Korrelation mit Risikoanlagen aufweisen werden, da nach zwei Jahren, in denen Inflationsängste das zentrale Thema waren, nun wieder Wachstumsrisiken die Diskussion dominieren würden.

    Iain Stealey, International Chief Investment Officer Fixed Income bei J.P. Morgan Asset Management, schätzt die aktuelle Marktsituation ähnlich ein und erwartet, dass die Fed die Leitzinsen bis Jahresende auf 3,5 Prozent bis 4 Prozent absenken wird und die EZB diese im Euroraum auf 1,5 bis 2 Prozent senken wird. Darüber hinaus geht Stealey von einer Normalisierung der inversen Zinskurvenstruktur im Laufe des Jahres aus: „Am kurzen Ende sehen wir, dass bereits einige der Zinssenkungen eingepreist sind. Die mittleren Laufzeiten von drei bis sieben Jahren sehen angesichts der Zinsniveaus sehr attraktiv aus, vor allem wenn man die aktuelle Inflation und die erwarteten Zinssenkungen berücksichtigt.“

    "Sweet Spot" bei hochwertigen Unternehmen

    Der J.P. Morgan-Stratege sieht die besten Chancen aktuell bei Unternehmensanleihen im Investment Grade-Segment: "Das Investment Grade-Segment ist für uns gerade der "Sweet Spot" für Anleiheinvestoren – sowohl in den USA als auch in Europa", sagt Iain Stealey, J.P. Morgan Asset Management.

    Unternehmensdaten seien in diesem Segment weiterhin solide und Investoren erhalten im Vergleich zu Staatsanleihen einen kleinen Renditeaufschlag. Im Segment hochwertiger Unternehmensbonds werden Anleger somit für zusätzliches Risiko derzeit gut entschädigt. Der Experte findet auch nachrangige Anleihen guter Bonität interessant: "Hier ist es wichtig, einzusteigen, solange die Spreads im Verhältnis zum Gesamtzinsniveau noch angemessen sind". Einen Blick wert seien darüber hinaus auch Schwellenländeranleihen, da sie von hohen Realrenditen bei den Lokalwährungspapieren profitieren und von der Tatsache, dass mehrere Zentralbanken in der Region bereits mit ihrem Zinssenkungszyklus begonnen haben.

    Stealey ist überzeugt, dass jeder weitere Ausverkauf bei Anleihen als Kaufgelegenheit genutzt werden sollte, da sich an der Tatsache, dass sowohl die Fed als auch die EZB kurz vor dem Beginn des Zinssenkungszyklus stehen, nichts ändern dürfte.

    Autor: Bryan Perry

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    Verfasst vonJulian Schick

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