Kampf ums nackte Überleben
Fisker vor Wendepunkt: Aktie steigt um ein Fünftel – ist Nissan die Rettung?
Es sieht nicht gut aus für Fisker. Nach den Earnings vergangene Woche stürzte die Aktie ab. Zum Wochenstart haussieren die Titel und steigen um ein Fünftel. Was ist passiert?
- Fisker-Aktie stürzt ab nach Earnings, steigt aber wieder um 20% zum Wochenstart.
- Fisker gibt finanzielle Notlage zu, entlässt 15% der Belegschaft, verzeichnet hohen Verlust.
- Fisker verhandelt mit Nissan über Partnerschaft, Investition in Truck-Plattform. Henrik Fisker optimistisch über Zukunft.
Das Unternehmen aus Los Angeles gibt an, ohne neue Finanzierungsquellen "erhebliche Zweifel" an seiner weiteren Existenz zu haben. Die finanzielle Notlage hat bereits zu drastischen Maßnahmen geführt, darunter die Entlassung von rund 15 Prozent der Belegschaft. Im vierten Quartal verzeichnete Fisker einen Nettoverlust von 463 Millionen US-Dollar bei einem Umsatz von 200 Millionen US-Dollar.
Die Fisker-Aktie hat in der Folge am Freitag einen dramatischen Einbruch um 46 Prozent auf 32 Cent verzeichnet. In den vergangenen 52 Wochen hat die Aktie des US-Unternehmens erheblich an Wert verloren – satte 92,5 Prozent. Die Marktkapitalisierung liegt bei 258 Millionen US-Dollar, gegenüber 4,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021. Letzten Monat erhielt das Unternehmen von der New Yorker Börse eine Mitteilung über die Nichteinhaltung der Vorschriften, da seine Aktien an 30 aufeinanderfolgenden Handelstagen im Durchschnitt unter einem US-Dollar notierten.
Angesichts dieser prekären Situation sucht das Management unter der Leitung von Gründer und CEO Henrik Fisker nach Rettungsankern. Das Unternehmen gab bekannt, dass Henrik Fisker in Verhandlungen mit einem großen Automobilhersteller steht. Die geplante Partnerschaft umfasst eine potenzielle Investition sowie die gemeinsame Entwicklung von Fahrzeugen. Laut Fisker würde diese Zusammenarbeit das Unternehmen stabilisieren und das Produktportfolio erweitern, obwohl aktuelle Investitionen für zukünftige Projekte vorerst eingefroren bleiben.
Nach Informationen von Reuters handelt es sich bei dem großen Autobauer um Nissan. Dies könnte Nissan den Zugang zu einem elektrischen Pick-up-Truck ermöglichen, während Fisker finanziell erheblich davon profitieren könnte. Es wird gemunkelt, dass Nissan mehr als 400 Millionen US-Dollar in Fiskers Truck-Plattform investieren könnte und ab 2026 einen auf dieser Plattform basierenden Pick-up in den USA produzieren würde.
"Ich glaube, dass wir eine Zukunft haben – sonst wäre ich nicht hier", sagte Henrik Fisker vergangene Woche gegenüber Yahoo Finance. Er lehnte es jedoch ab, die Angelegenheit mit Nissan direkt anzusprechen. "Und ich glaube, dass wir es schaffen werden, aus dieser, ich würde sagen, allgemeinen EV-Flaute herauszukommen, die es da draußen gibt."
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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