Angebot knapp
Sinkende Lagerbestände lassen Kupferpreise steigen – Rallye in Sicht?
Kupfer hat sich auf den höchsten Stand seit mehr als einem Monat verteuert. Startet jetzt die seit Langem erwartete Rallye?
- Kupferpreise in London steigen auf höchsten Stand seit einem Monat.
- Produktionsstörungen in Chile und China treiben Preise an.
- Analysten erwarten Rallye mit Preis von über 10.000 US-Dollar pro Tonne.
Die Kupferpreise in London haben am Montag einen Aufwärtstrend verzeichnet, angetrieben von sinkenden Lagerbeständen und Anzeichen einer globalen Angebotsverknappung.
Der Dreimonatskontrakt für Kupfer stieg an der Londoner Metallbörse (LME) um 0,2 Prozent auf 8.596 US-Dollar pro Tonne, wie aus Daten von Reuters hervorgeht. Ende der vergangenen Woche war der Preis bereits auf den höchsten Stand seit mehr als einem Monat geklettert.
Vor allem Produktionsstörungen in Chile und China heizten die Kupferpreise an. Chile ist laut Statista mit weitem Abstand der größte Kupferproduzent der Welt, China ist auf Rang vier. In beiden Ländern ist es seit Dezember immer wieder zu Produktionsunterbrechungen und sogar -einstellungen gekommen, wodurch das Angebot immer weiter reduziert wurde.
Die Produktion des chilenischen Kupfergiganten Codelco, des weltweit größten Produzenten des Metalls, ging im Januar im Vergleich zum Vorjahr um fast 16 Prozent zurück.
Zahlreiche Analysten – unter anderem von Goldman Sachs und Citibank – haben für das laufende Jahr und auch 2025 eine Rallye des Metalls vorausgesagt, die den Preis im Laufe dieses Jahres auf 10.000 US-Dollar pro Tonne und 2025 auch über 15.000 US-Dollar treiben könnte.
Am Montag gab auch der schwächere Kurs des US-Dollar dem Kupferpreis Auftrieb. Der Dollar-Index bewegte sich in der Nähe eines Zweimonatstiefs, das am Freitag erreicht wurde, als die monatlichen Lohndaten auf eine Abkühlung des US-Arbeitsmarktes hindeuteten und die US-Notenbank (Fed) ihren Kurs der geldpolitischen Lockerung fortsetzte.
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Etwas gebremst wird der Kupfer-Anstieg jedoch durch die schwachen Aussichten für die Nachfrage nach Metallen, die im Energie-, Bau- und Transportsektor verwendet werden, vor allem aus China. Der Verbrauch des weltweit größten Kupfer-Konsumenten bleibe schwach, so die Analysten von China Futures. "Die Produktion von Kupferdraht ist höher als erwartet, aber die Auslastung bei den Herstellern von Kupferrohren und -folien liegt weit unter dem Vorjahresniveau", hieß es in einer Mitteilung.
Trotz der schwachen Nachfrage in China bieten jedoch die niedrigen Lagerbestände, die Produktions-Engpässe und der schwache US-Dollar Unterstützung für die Kupferpreise.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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