DAX lauert weiter
Rheinmetall: Chef verkauft - Douglas: Nachfrage schwach - Kering: Gewinnwarnung
Der Luxusgüter-Produzent wirbelt die DAX-Familie auf. In der ersten Liga fällt Adidas aufgrund der Gewinnwarnung ans DAX-Ende. In den hinteren Reihen leiden Puma und Hugo Boss. Aber auch LVMH, Hermes und Richmont leiden!
- Luxusgüter-Produzent wirbelt DAX auf
- Anleger warten auf Fed-Zinsentscheid
- Kering leidet unter Gucci-Schwäche
Der Dax lauert weiter unweit seines Rekordhochs. Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed wollen sich die Anleger nicht zu weit aus dem Fester lehnen. Zwar dürfte der Leitzins nach einhelliger Meinung von Beobachtern in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent verharren. Doch Investoren erhoffen sich vor allem von der Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell Hinweise darauf, wann mit der ersten Zinssenkung in diesem Jahr zu rechnen ist und wie stark die Notenbanker im Verlauf des Jahres an der Zinsschraube drehen werden.
Dem Fed Watch Tool der CME Group zufolge war die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im Juni zuletzt wieder leicht angestiegen auf nunmehr rund 60 Prozent.
In der ersten Handelsstunde verlor der deutsche Leitindex 0,14 Prozent auf 17.962,44 Punkte. Damit blieb er in der engen Spanne der vergangenen Handelstage - die Marke von 18.000 Punkten erwies sich einmal mehr als hohe Hürde. Knapp darüber liegt bei 18 039 Punkten die am Donnerstag erreichte Rekordmarke. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank am Mittwochmorgen um 0,62 Prozent auf 26 084,33 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,5 Prozent bergab.
Kering: Gucci schwächelt
Der Luxusgüterkonzern bleibt weiterhin von den Herausforderungen bei seiner Sorgenmarke Gucci beeinträchtigt. Laut einer Erklärung des Unternehmens am Dienstag in Paris wird der Umsatz im ersten Quartal auf vergleichbarer Basis im Jahresvergleich voraussichtlich um zehn Prozent zurückgehen. Dies sei größtenteils auf einen deutlichen Rückgang der Erlöse von Gucci zurückzuführen, insbesondere in der Region Asien-Pazifik. Es wird erwartet, dass der Umsatz von Gucci auf vergleichbarer Basis um ein Fünftel sinken wird. Darüber hinaus dürften Wechselkurseffekte und Akquisitionen den Umsatz um ein bis zwei Prozentpunkte belasten. Nach Handelsschluss in Paris fiel der Kering-Aktienkurs nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um fast acht Prozent und sank damit erneut unter die 400-Euro-Marke, nachdem er vor etwa einem Jahr noch knapp an der 600-Euro-Marke gekratzt hatte.
Kering wird seit einiger Zeit von seiner Edelmarke Gucci belastet. Gucci macht etwa die Hälfte des Umsatzes von Kering aus und trägt rund zwei Drittel zum operativen Gewinn des Konzerns bei. Nach dem Ende der Pandemie hatte die wohlhabende Kundschaft zunächst fleißig neue Kleidung, Handtaschen und Accessoires von Gucci gekauft, sich jedoch zuletzt zurückgehalten. Insbesondere in Asien ist das Geschäft schwierig, da viele wohlhabende Personen die wirtschaftliche Flaute in der Volksrepublik spüren. Der Konzern teilte mit, dass eine neue Kollektion von Gucci bei den Kunden gut ankommt, jedoch werde ihre Verfügbarkeit in den kommenden Monaten schrittweise erhöht.
Rheinmetall: Boss verkauft eigene Aktien
Der Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall, Armin Papperger, hat nach dem steilen Kursanstieg der vergangenen Monate Aktien für fast fünf Millionen Euro verkauft. Konkret veräußerte der Manager laut einer Stimmrechtsmitteilung an diesem Dienstag Anteilsscheine für 4.906.492,60 Euro. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben sich die Papiere nahezu verfünffacht.
Douglas: Nachfrage bescheiden?
Morgen steht der fast 900 Millionen schwere Börsengang von Douglas in Frankfurt an. Die knapp 32,7 Millionen Aktien der Parfümeriekette werden zu jeweils 26 Euro und damit am unteren Ende der zuvor genannten Spanne platziert. Mit dem Geld aus dem Gang aufs Börsenparkett wollen die Düsseldorfer vor allem die hohe Verschuldung senken.
Eckert & Ziegler: Zu große Sorgen?
Obwohl das Geschäft von Eckert & Ziegler stark läuft, äußert der Vorstand Bedenken hinsichtlich der Refinanzierungskosten und -möglichkeiten. Aus diesem Grund kündigte das Unternehmen nach Börsenschluss die Kürzung der Dividende an. Für das Jahr 2023 ist nun nur noch eine reduzierte Rumpfdividende von 0,05 Euro je Aktie geplant, während die zurückgehaltenen Gewinne für die Erweiterung der Kapazitäten genutzt werden sollen. Insbesondere der Bereich Radiopharmazeutika verzeichnet ein starkes Wachstum.
Das Unternehmen erwähnte am Rande auch seine Besorgnis über "externe Finanzierungen" und plant daher, die Liquidität im Unternehmen zu halten. Gleichzeitig wurde der Spin-off von Pentixapharm angekündigt. Eckert & Ziegler Aktionäre erhalten zusätzlich zu ihren Aktien eine Pentixapharm Aktie. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 246,1 Millionen Euro und einen Gewinn von 26,3 Millionen Euro. Für das Jahr 2024 strebt das Unternehmen einen Umsatzanstieg auf rund 265 Millionen Euro an, wobei das EBIT (exklusive Pentixapharm) sich bei 50 Millionen Euro einpendeln soll.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
Die wallstreetONLINE Börsenlounge ist ein beliebtes YouTube-Format, das sich auf das Thema Börse und Finanzen spezialisiert hat. Die Börsenlounge wird von der Online-Finanzplattform wallstreetONLINE produziert und bietet den Zuschauern eine informative und unterhaltsame Show, die sich mit aktuellen Marktentwicklungen, Investitionstipps und Finanzthemen befasst. Täglich um 14 Uhr @wallstreetonlineTV
Übrigens: Zum Musterdepot der Börsenlounge geht es hier lang!
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors