NYSE stoppt Handel
Fisker in der Krise: An der Börse gescheitert und Zukunft ungewiss
Die New Yorker Börse hat am Montag den Delisting-Prozess für die Aktien von Fisker gestartet, was bei dem Elektrofahrzeughersteller nach eigenen Angaben zu einem Ausfallereignis führt. Ist Fisker noch zu retten?
- NYSE startet Delisting-Prozess für Fisker-Aktien, Ausfallereignis droht.
- Fisker in finanziellen Nöten, Aktienhandel ausgesetzt, Allzeittief erreicht.
- Fisker kämpft mit Problemen, sucht Partner, Insolvenz droht.
Das Elektroauto-Start-up Fisker steht vor einer ungewissen Zukunft, nachdem die New Yorker Börse (NYSE) beschlossen hat, seine Aktien aufgrund eines "ungewöhnlich niedrigen" Kursniveaus zu delisten. Dieser Schritt löst bei dem angeschlagenen E-Auto-Hersteller, dessen Aktien um 95 Prozent eingebrochen sind, ein "Event of Default" (Verzugsfall) bei einigen Wandelanleihen aus, gab das Unternehmen bekannt.
Fisker befindet sich in finanziellen Nöten, nachdem es nicht gelang, einen dringend benötigten Partner zu finden. Der Aktienhandel wurde ausgesetzt und die Aktie fiel auf ein Allzeittief von 9 Cent, bevor die NYSE den Handel stoppte und den Delisting-Prozess einleitete.
Diese Entwicklungen sind die jüngsten in einer Reihe von Rückschlägen für Fisker, das mit wachsenden Problemen konfrontiert ist – von steigendem Wettbewerb und Qualitätsproblemen bis hin zu einem Nachfragerückgang bei Elektrofahrzeugen.
Fisker hatte gehofft, durch eine Partnerschaft mit einem großen Automobilhersteller, Berichten zufolge Nissan, finanzielle Unterstützung zu erhalten. Doch die Verhandlungen wurden abgebrochen. Das Start-up hatte zuvor eine Finanzspritze von 150 Millionen US-Dollar vom polnischen Investmentfonds CVI angekündigt, die nun ebenfalls gefährdet ist.
Fisker, gegründet vom dänischen Autodesigner Henrik Fisker, hat in den letzten Jahren mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen gehabt, darunter Produktionsstopps und Lieferschwierigkeiten für seinen Elektro-SUV Ocean. Das Unternehmen prüft nun "strategische Optionen", einschließlich Restrukturierungen oder Kapitalmarkttransaktionen, um einen Weg aus der Krise zu finden. Eine Gläubigerschutzanmeldung erscheint immer wahrscheinlicher.
Das Unternehmen warnte bereits Anfang März, dass es möglicherweise nicht in der Lage sein wird, den Betrieb fortzuführen, was zu einem beschleunigten Ausverkauf der Aktie führte. Ein Bericht des Wall Street Journal diesen Monat deutete an, dass das Start-up sich auf eine mögliche Insolvenz vorbereitet. Trotz eines wenig kapitalintensiven Geschäftsmodells – Fisker lässt sein Flaggschiff, den SUV Ocean, beim österreichischen Auftragsproduzenten Magna herstellen – ringt das Unternehmen mit tiefgreifenden finanziellen Schwierigkeiten.
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Die Zukunft von Fisker hängt nun von der Fähigkeit des Unternehmens ab, schnell tragfähige finanzielle und strategische Lösungen zu finden, um seine Operationen fortzusetzen und seine Schulden zu bewältigen. Die aktuelle Krise stellt nicht nur eine Herausforderung für Fisker dar, sondern wirft auch Fragen über die Stabilität und das Potenzial von Start-ups im Elektroauto-Sektor auf.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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