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    Folgen wären "verheerend"  7465  0 Kommentare Was passiert, wenn die US-Notenbank die Zinsen doch erhöht?

    Die hartnäckige Inflation in den USA hat das Thema Zinserhöhungen wieder aufflammen lassen. An den Märkten könnte so ein Schritt zu einem Schock führen, denn niemand rechnet damit.

    Für Sie zusammengefasst
    • Inflation in den USA führt zu Diskussion über Zinserhöhungen
    • Fed erwägt Zinserhöhung bei erneuter Inflationsbeschleunigung
    • Finanzmarkt rechnet nicht mit Zinserhöhung, Auswirkungen könnten schockierend sein

    In den letzten Monaten hat sich die Diskussion um die Zinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) intensiviert. Während Zinssenkungen als nächster Schritt der Fed galten, ist das Thema Zinserhöhungen nun wieder in der öffentlichen Debatte präsent. Dies ist eine bemerkenswerte Entwicklung, da die Inflation weiterhin höher als das Ziel von zwei Prozent liegt und die Fed darauf bedacht ist, frühere politische Fehler zu vermeiden.

    John Williams, Präsident der Federal Reserve Bank of New York, betonte kürzlich, dass Zinserhöhungen immer noch eine Option seien, sollte die Inflation erneut anziehen. Andere Fed-Mitglieder haben sich zuletzt ähnlich geäußert.

    Eine erneute Beschleunigung der Inflation könnte die Fed zwingen, die Zinsen dramatisch zu erhöhen, um eine Wiederholung der wirtschaftlichen Turbulenzen der 1970er Jahre zu verhindern, warnt Nicholas Colas von DataTrek Research. Eine Zinserhöhung zu diesem Zeitpunkt wäre "ein echter Schock", der "verheerende Auswirkungen" hätte, sagt er. Ein solcher Schritt würde dazu führen, dass die Kapitalkosten steigen und die US-Wirtschaft wahrscheinlich in eine Rezession stürzen.

    Die jüngsten Inflationsdaten und die unsichere wirtschaftliche Lage stellen die Währungshüter vor schwierige Entscheidungen. Sollte die Inflation tatsächlich steigen, müssten sie unter Umständen härtere Maßnahmen zu ergreifen, um ihr Inflationsziel zu erreichen. Michelle Bowman, Mitglied des Gouverneursrats der US-Notenbank, räumte ein, dass weitere Zinserhöhungen notwendig sein könnten, falls die Inflationsfortschritte ins Stocken geraten oder sich umkehren.

    Inflation bleibt hartnäckig

    Auch Esther George, ehemalige Präsidentin der Federal Reserve Bank von Kansas City, betonte gegenüber CNBC, dass sich die Notenbank alle Optionen offenhalte, einschließlich einer Zinserhöhung, sollte die Inflation nicht weiter sinken.

    Tatsächlich bleibt die Inflation hartnäckig. Mehrere Fed-Beamte haben daher eine geduldige, datenorientierte Herangehensweise gefordert, was darauf hindeutet, dass zumindest schnelle Zinssenkungen unwahrscheinlich sind. Jerome Powell, Vorsitzender der Fed, betonte die langsamen Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung und die Notwendigkeit, "größeres Vertrauen" in die positive Entwicklung zu haben, bevor weitere Schritte unternommen werden.

    Niemand rechnet mit einer Erhöhung

    Der Finanzmarkt spiegelt diese Unsicherheiten wider. Im Moment rechnet niemand mit einer Zinserhöhung – und genau deswegen könnten die Auswirkungen auch so folgenschwer sein. Am Markt ist diese Möglichkeit überhaupt nicht eingepreist, wie das Fed-Watch-Tool von CME Group zeigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu gar keiner Veränderung der Zinsen kommt, liegt demnach bei lediglich 15,5 Prozent. Doch das Bild könnte sich ändern, falls die Inflation nicht wie erwartet zurückgeht. Die Markterwartungen haben sich bereits drastisch angepasst, da die Inflationsdaten enttäuscht haben.

    Die bevorstehenden Entscheidungen der Währungshüter werden maßgeblich davon abhängen, wie sich die Wirtschaftsdaten, insbesondere die Inflation, entwickeln. Dies macht deutlich, dass trotz der aktuellen Erwartungen einer Zinssenkung, die Möglichkeit von Zinserhöhungen nicht vollständig vom Tisch ist. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Fed gezwungen sein wird, ihren Kurs zu ändern, um die Preisstabilität zu wahren.

    Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion

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    Verfasst vonIngo Kolf

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