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    Tipp 24  4252  0 Kommentare Fast wie sechs Richtige - Seite 2



    Im großen Lottospiel geht es um Milliarden aus dem Verkauf der Lottoscheine. Das Geld will der Deutsche Lotto- und Totoblock (DLTB), die Dachorganisation der Ländergesellschaften, auf keinen Fall mit privaten Anbietern teilen. 2008, als Private noch Internet-Lottoscheine an die staatlichen Gesellschaften weiterleiten durften, füllten 6,8 Milliarden Euro die Kassen des DLTB. Die Einnahmen der staatlichen Anbieter schrumpfen allerdings bereits seit 2006, als mit der Umsetzung des Staatsvertrags begonnen wurde.

    Auslöser für den neuen Staatsvertrag war ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts im März 2006 zu deutschen Sportwetten. Darin forderten die Richter, den Sportwettenmarkt entweder auch für private Anwender zu öffnen oder das staatliche Monopol konsequent auf Bekämpfung der Spielsucht auszurichten. Obwohl die Richter den Lottomarkt nicht erwähnten und ihre Empfehlungen ausschließlich für Sportwetten gelten, übernahmen die Lottolandesgesellschaften die Suchtprävention als Begründung ihrer Monopole.

    Darin sieht Ronald Reichert, Anwalt für EU-Recht im Glücksspielmarkt, die Chance privater Lottoanbieter, den Staatsvertrag vor Ablauf seiner Gültigkeit Ende 2011 durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu kippen. Reichert: „Man kann das Lottomonopol vielleicht begründen, aber sicher nicht mit der Sucht. Einen Lottosüchtigen hat in Deutschland bisher keiner gefunden. Spielsucht gibt es nicht bei ein, zwei Ziehungen.“

    Tipp 24 kosten die 70 laufenden Gerichtsverfahren, die derzeit noch in verschiedenen Bundesländern geführt werden, im Jahr 2009 mehr als eine Million Euro. „Wir können uns gut vorstellen, an die Wachstums­raten von früher anzuknüpfen, wenn es 2012 einen neuen Glücksspielvertrag nach dem Modell von 2004 gibt“, zeigt sich Unternehmenschef Hans Cornehl optimistisch.

    Investor-Info

    Tipp 24: Die neue Strategie greift

    Wenn nicht Deutschland, dann Europa. Das seit Jahresbeginn in Deutschland geltende Verbot für private Lottoanbieter im Internet bescherte Tipp 24 zur Jahreshälfte in Deutschland mehr als 90 Prozent Umsatzeinbruch. Auf die Aktie hatte das keine Auswirkungen. Denn für 2009 rechnen Analysten mit einem Anstieg des Nettogewinns von 82 Cent auf gut 3,60 Euro pro Aktie, eine satte Vervierfachung. Seit Dezember legte die Aktie spektakulär zu und machte auch die jüngsten Gewinnmitnahmen schnell wett. Mit Investitionen in Software, dem Aufbau eines Rechenzentrums in London und dem Verkauf des Lottogeschäfts an die britische Tochterfirma hat Tipp 24 früh auf die unsicheren Perspektiven in Deutschland reagiert. In Spanien und im stark wachsenden italienischen Markt ist Tipp 24 weiterhin Vermittler für staatliche Lotterien, in Großbritannien allerdings Direktanbieter mit deutlich höheren Margen. Dabei profitiert das Unternehmen, bis 2008 Nummer 1 im deutschen Internet-Lotto, auch von loyalen deutschen Stammkunden. Der geknackte Jackpot ist der Beweis. Aussichtsreich.
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