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    Plutonomie  7531  0 Kommentare "Reichen werden für Wachstum sorgen" - Seite 2



    Und weil die Vermögen vieler Superreicher mit der Erholung der Märkte gestiegen sind, rechnen Sie für 2010 gegen den Trend mit positiven Überraschungen beim Wachstum der US-Wirtschaft?

    Kapur: Ja. Denn die meisten Volkswirte unterschätzen erstens den starken Einfluss der Plutonomists und zweitens die starken Schwankungen im Konsumverhalten dieser gesellschaftlichen Gruppe. US-Bürger mit Durchschnittseinkommen haben als Gruppe im Vergleich zur den Vermögenden nicht genügend Geld, um aus ihrem Konsumverhalten die Trends für das Wachstums einer Plutonomy-Wirtschaft zu bestimmen. Die hohen Boni, die an der Wall Street jetzt bezahlt werden, sind in diesem Zusammenhang wesentlich aussagekräftiger. Die Bedeutung der Arbeitslosenquote und der Konsumentenindizes für die Einschätzung des Wirtschaftswachstums in Amerika wird überschätzt.

    Sie sagen auch, die starke Zurückhaltung der Reichen bei Konsum und Investitionen habe den jüngsten wirtschaftlichen Abschwung in Amerika und an den Kapitalmärkten wesentlich geprägt. Warum sollte diese Gruppe mit großem politischem und wirtschaftlichem Einfluss eine stärkere Regulierung der Märkte zulassen?

    Kapur: Weil die Banken bei den Hebeln für höhere Gewinne durch kreditfinanziertes Wachstum überzogen haben. Bei einer kreditfinanzierten Anlage mit einem Gewinnhebel von 30 löst sich das investierte Kapital schon bei drei Prozent Wertverlust in Luft auf. Mit der jüngsten Finanzkrise hat der Einfluss des US-Finanzsektors auf die Wirtschaft seinen Höhepunkt überschritten. Die Wall Street wird nach ihrem Kräftemessen mit der US-Regierung und der Börsenaufsicht Macht abgeben.

    Dennoch sollen Konsum und Investitionen der Reichen der US-Wirtschaft 2010 deutliches Wachstum bringen?

    Kapur: Ja. Denn von Regulierung der Märkte wird 2010 noch nichts zu spüren sein. Durch die vielen Garantien des Staats und der Notenbank liegen zudem viele kostenlose Geschenke auf dem Tisch.

    Die von den Vermögenden jetzt gern eingesammelt werden, auch weil die Zinsen in den USA auf niedrigem Niveau bleiben?

    Kapur: Davon gehe ich aus. Das Vermögen dieser Gruppe schätzen wir auf fünf Billionen Dollar. Das Gesamtvermögen der durchschnittlichen US-Anleger liegt bei ungefähr zwei Billionen Dollar. Damit haben die Entscheidungen der Superreichen wesentlich mehr Einfluss auf die Märkte. Wenn der durchschnittliche Anleger wegen einer höheren Verschuldung sein Engagement bei Konsum und Aktien zurückfährt, wird das 2010 leicht ausgeglichen.
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