Euro-Krise Phase 3
Bonität von Deutschland in Gefahr - Seite 2
Damit hat es das Sarkozy-Trio unter Verwendung der Griechenland- und Irland-Krise geschafft, die Bonität Deutschlands zu kapern und für den Rest von Euroland in Form niedrigerer Finanzierungskosten nutzbar zu machen. Deutschland stellt so einen praktisch unbegrenzten Wechsel auf die Zukunft aus, will es nicht als Verräter an der Euro-Idee dastehen. Diese Gefahr hat sich in den vergangenen 48 Stunden nochmals verschärft, seit Jean-Claude Juncker und Italiens Finanzminister Tremonti lautstark die Schaffung von gemeinsamen Euro-Anleihen fordern und dies als die Lösung der Probleme verkaufen wollen. Parallel dazu verstärkt das Trio den Druck auf die Europäische Zentralbank, um auch diese immer mehr zu instrumentalisieren und zu weiteren Käufen von Staatsanleihen zu treiben. Die Gefahr, dass das alte deutsche Erfolgsmodell „geringe Inflation, starker Außenwert der Währung“ durch das Trio-Modell „etwas mehr Inflation schadet nicht, eine schwächere Währung hilft dem Export“ abgelöst wird, steigt in dieser Eurokrise von Tag zu Tag. Und damit auch die Wahrscheinlichkeit, dass auch Deutschland mit zukünftig höheren Zinsen zu rechnen hat.
Für die nächsten Tage erwarten wir vor dem Hintergrund steigender Marktzinsen auch Anhebungen der Konditionen durch unsere Partnerbanken. Trotzdem: Im langjährigen Vergleich sind die Baugeldzinsen immer noch extrem günstig. Auf sinkende Zinsen zu spekulieren, halten wir für Immobilienkäufer und für Anschlussfinanzierer für gefährlich. Wir empfehlen daher, starke Tage am Anleihemarkt konsequent zur Absicherung der Konditionen zu nutzen und für Kalkulationssicherheit bis zur endgültigen Schuldenfreiheit der Immobilie zu sorgen. Gefragt bleiben besonders Laufzeiten von 10 und 15 Jahren und auch sogenannte Volltilger-Darlehen, die einen durchgehenden Zinssatz bis zur endgültigen Rückzahlung bieten. Die höhere festgelegte Tilgung verkürzt dabei die Gesamtlaufzeit und bietet in einer steilen Zinskurve klare Konditionsvorteile.
Zinstendenz:
kurzfristig (1-2 Wochen): aufwärts
mittelfristig (in 3 Monaten): aufwärts