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    LPG-Tanker  3181  0 Kommentare Biomasse zu Flüssiggas

    Mit einem Volumen von weiteren 52 Mio. Tonnen pro Jahr, das bis 2015 in der Chemikalienindustrie an neuen Kapazitäten hinzukomme, werden die arabischen Häfen in der Golfregion eine noch nie da gewesenen Produktenmenge zu bewältigen haben, meldete der Brancheninformationsdienst ICB.

    Als Folge zusätzlicher Großprojekte werde der Export der 18 wichtigsten petrochemischen und chemischen Rohstoffe, die von den Mitgliedsländern des Kooperationsrates der Arabischen Golfstaaten (GCC) - Abu Dhabi, Kuwait, Bahrain, Saudi-Arabien, Katar, Vereinigte Arabische Emirates, Oman - produziert werden, in die Höhe schnellen. Die Frage sei, ob die Versorgungskette in Richtung Asien und Europa diesem enormen Mengenzuwachs standhalte, oder ob in neue Geschäftsmodelle und Fahrtrouten investiert werden müsse. Die GCC-Staaten werden dann eine jährliche Gesamtkapazität von 125 Mio. Tonnen produzieren, beim Iran rechne man, trotz gewisser Schwierigkeiten bei der Datenberechnung, mit einem Jahresausstoß an petrochemischen Produkten von rund 172 Mio. Tonnen. Insgesamt ergebe sich bei der Herstellung der wichtigsten Petrochemikalien in der ganzen Region eine Wachstumsrate von 9 Prozent pro Jahr.

    Dass Flüssiggas zugleich ein alternativer, umweltschonender Energieträger mit vielen positiven Eigenschaften ist, hat sich mittlerweile herumgesprochen: Nach wie vor steigt die Zahl der Zapfsäulen und LPG-betriebenen Fahrzeuge. Dass Flüssiggas als fossiles Nebenprodukt bei der Öl- und Gasgewinnung ohne zusätzlichen Förderaufwand mitgewonnen wird, ist ebenfalls bekannt.

    In eine ganz andere - zukunftsweisende - Richtung zeigt die Mitteilung des Deutschen Flüssiggasverbandes (DVFG) von Anfang Dezember: Flüssiggas muss nicht zwangsläufig ein fossiler Energieträger sein. Mittel- bis langfristig werde es möglich sein, flüssige Kohlenwasserstoffe wie Propan und Butan - diese beiden Gase oder deren Mischungen werden als LPG bezeichnet - auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen herzustellen.

    Aus festen Biomassebestandteilen - Brennholz, Stroh, Bioabfall oder Schilf - lässt sich in einem Biomasse-To-Liquids-Verfahren (BTL) ein Synthesegas entwickeln, aus dem in weiteren Schritten Flüssiggas gewonnen werden kann. Sämtliche bestehenden Infrastrukturen für Lagerung, Transport und Vertrieb werden auch für das so hergestellte Flüssiggas ohne Einschränkungen nutzbar sein. Der DVFG hat bereits eine Machbarkeitsstudie zu den technischen Möglichkeiten und der Wirtschaftlichkeit in Auftrag gegeben.

    Sollte sich dieser Produktionsweg technisch in großem Umfang als machbar und wirtschaftlich sinnvoll erweisen, kann das die Attraktivität von LPG noch weiter steigern und damit das Produktionsnetz sowie die Lieferwege beeinflussen. Der Schiffsmakler Gibson berichtete im Dezember von zahlreichen Aktivitäten und guten Beschäftigungsaussichten im LPG- und Petrochemikalientransport.

    Das Flüssiggastankschiff MT "GasChem Pacific" - eines von vier baugleichen Schwesterschiffen mit einem Tankvolumen von jeweils 17.000 Kubikmetern, die auch zum Teil in der Hansa-Hamburg-Flotte fahren -, ist zurzeit noch mit einer Ladung Ethylen aus dem saudi-arabischen Rabigh unterwegs. Passend dazu ist damit zu rechnen, dass das Tankschiff ohne nennenswerte Zeitverzögerungen mit neuer Fracht weiterfahren kann. Der für Hansa Hamburg fahrende LPG-Tanker MT "Queen Zenobia" (Ladetankvolumen 22.800 Kubikmeter) wurde kurzfristig vom niederländischen Konzern SHV, dem größten LPG-Handelshaus der Welt, für Reisen aus dem Arabischen Golf gen Pakistan gechartert.

    Die in der Hansa-Hamburg-Flotte fahrenden Flüssiggastanker werden über den GasChem-Pool beschäftigt. Für die relevanten Schiffsgrößen verzeichnete der Schiffsmakler Fearnleys im Mitte Dezember USD 680.000 monatlich (durchschnittliche Spot-Rate für LPG- und Petrochemikalientankschiffe mit Größen zwischen 15.000 und 23.000 Kubikmeter; Vormonat: USD 600.000). (Quelle: Hansa Hamburg Shipping)





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    LPG-Tanker Biomasse zu Flüssiggas Aus festen Biomassebestandteilen - Brennholz, Stroh, Bioabfall oder Schilf - lässt sich in einem Biomasse-To-Liquids-Verfahren (BTL) ein Synthesegas entwickeln, aus dem in weiteren Schritten Flüssiggas gewonnen werden kann.