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    Presse  981  0 Kommentare Pfleiderer will Thermopal abstoßen

    NEUMARKT/OPF./LEUTKIRCH I. ALLGÄU - Der hochverschuldete und existenzbedrohte Bau- und Möbel-Zulieferer Pfleiderer will einem Medienbericht zufolge zur Sanierung seine Tochterfirma Thermopal abstoßen. Nach Informationen der ´Wirtschaftswoche´ soll für das Unternehmen in Leutkirch im Allgäu (Kreis Ravensburg) mit rund 480 Beschäftigten bereits ein konkretes Kaufangebot vorliegen. Der Verkauf solle 30 bis 40 Millionen Euro einbringen. Der bislang geheime Restrukturierungsplan sehe zudem den Verkauf weiterer Konzerntöchter vor, um die drohende Insolvenz abzuwenden. Für eine Bestätigung der Verkaufspläne war am Wochenende bei Pfleiderer niemand zu erreichen.

    Pfleiderer hatte am 17. Februar in Frankfurt am Main den Banken einen umfangreichen Rettungs- und Umbauplan vorgelegt, ohne jedoch Details zu veröffentlichen. Diesem Plan für die rund 30 Gläubigerbanken lägen Empfehlungen der Unternehmensberatung Roland Berger und der Investmentbank Lazard zugrunde, schreibt die ´Wirtschaftswoche´. Das angeblich zum Verkauf stehende Unternehmen Thermopal produziert Holzwerkstoffe aller Art von Dekorspanplatten über feuerfeste Holzvertäfelungen bis hin zu Spezialmaterialien für den Schiffsinnenausbau.

    Zudem prüft das Management des mit mehr als 900 Millionen Euro verschuldeten Konzerns nach Informationen der ´Wirtschaftswoche´ den Verkauf der verlustreichen US-Sparte. Umgerechnet rund 400 Millionen Euro setze der Konzern in Nordamerika um. Der Verkauf - mit Übernahme von Verlusten durch den Käufer - solle laut Sanierungsplan rund 100 Millionen Euro bringen. Pfleiderer hatte seine dramatischen Verluste vor allem mit wirtschaftlichen Problemen in Nordamerika begründet.

    Der Konzern und die Banken verhandeln über das vorgelegte Sanierungskonzept. Bis Ende März soll eine Lösung gefunden werden, für die ein erheblicher Forderungsverzicht der Banken als unvermeidbar gilt.

    Vor knapp drei Wochen hatte der Bau- und Möbelzulieferer bekanntgegeben, dass der noch nicht konkret benannte Jahresverlust 2010 die Hälfte des Grundkapitals der AG aufzehren werde. Damit muss nun Pfleiderer seine Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Lage des Unternehmens informieren. Um das Unternehmen wieder ausreichend mit Kapital auszustatten, ist nach bisherigen Plänen zunächst eine Kapitalherabsetzung und dann eine Kapitalerhöhung angedacht./baj/DP/enl



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