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    Börse Frankfurt-News  2749  0 Kommentare Trübe Stimmung (Auslandsaktien)

    FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 2. Juni 2011. Schlechte US-Konjunkturdaten, die Herabstufung Griechenlands durch Moody´s und zurückgehaltene Untersuchungsergebnisse zur aktuellen Finanzlage der Hellenen sind die Zutaten für einen Cocktail der den Börsianern gar nicht schmeckt.

    Die Umstellung auf den früheren Handelsstart an der Börse Frankfurt wird von regem Handel mit Auslandsaktien begleitet, berichten die Spezialisten. ´An den aktuellen Umsätzen gemessen scheinen Anleger die neue Öffnungszeit von 8.00 Uhr gut anzunehmen´, bemerkt Walter Vorhauser der Close Brothers Seydler Bank.

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    Weniger ermutigend wirkten sich die Ereignisse an den internationalen Börsen aus. Schwache US-Konjunkturdaten hätten etwa beim Dow Jones Index am Dienstag zu herben Verlusten von 2,2 Prozent geführt. So sei der nationale Index der Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe auf 53,5 Punkte im Vergleich zu 60,5 Punkten im Vormonat zurückgefallen. ´Erwartet worden war ein Wert von 57´, weiß Vorhauser. Auch springe der Arbeitsmarkt immer noch nicht so richtig an.

    Zudem habe die Griechenland-Sage die nächste Runde erreicht. ´Die USA scheint erst jetzt die Schuldenproblematik in den Euroländern so richtig auf dem Radar zu haben´, beobachtet der Händler. Die Ratingagentur Moody´s hat die Bonitätsnote für Griechenland einmal mehr gesenkt: statt wie bisher B1, gebe es nun ein Caa1 mit weiterhin negativer Aussicht. ´Das ist ein Signal, dass es mit dem Rating noch einmal bergab gehen könnte´, erklärt der Händler. Auch die Verschiebung der Veröffentlichung des Untersuchungsberichts über die aktuelle finanzielle Lage Griechenlands passe in das Bild. ´Aus jetziger Sicht scheint der IWF die Auszahlung seines Teils der Finanzierung für das laufende Programm weiterhin in Frage zu stellen´, berichtet Vorhauser. ´Die kommenden Wochen werden nun für die Aktienmärkte zur Belastungsprobe.´

    Lenovo-Einkauf beflügelt Kurse

    Die mögliche Übernahme der deutschen Medion (WKN 660500) durch die Lenovo Group (WKN 894983) regt auch die Kursphantasien für Zulieferer an. Nachdem der chinesische Computerproduzent die Kaufpläne für den deutschen Elektroniklieferanten für Aldi verkündet hatte, sind auch die Aktienkurse etwa des Computerzubehör-Herstellers Logitec (WKN A0J3YT) nach oben geklettert. 629 Millionen Euro oder 13 Euro je Aktie will Lenovo für das Essener Unternehmen zahlen. Das liege rund 18 Prozent über dem Kurs vor Ankündigung der Übernahmeabsicht. ´Die Chinesen wollen Medion am liebsten komplett, oder zumindest zu 51 Prozent´, meldet Roland Stadler von der Baader Bank. Dem dürfe auch nicht mehr viel entgegenstehen. Prinzipiell habe der Vorstand dem Angebot bereits zugestimmt. Mit Übernahmen habe der inzwischen viertgrößte PC-Hersteller Lenovo Erfahrung. 2005 sei die PC-Sparte von IBM für 1,75 Milliarden US-Dollar an die den chinesischen Konzern übergegangen.

    Schneider will Softwarekompetenz erweitern

    Übernahmegelüste hegt auch Schneider Electric (WKN 860180). Mit 40 US-Dollar pro Aktie oder rund zwei Milliarden US-Dollar in bar plane der französische Elektronikkonzern den Aktionären der spanischen Telvent (WKN A0DK9P) für ihre Anteile zu bieten. Das liege rund 36 Prozent über dem Durchschnittskurs der Aktie des Softwarespezialisten der vergangenen drei Monate. ´Mit dem Kauf von Telvent will Schneider vor allem seine Kompetenz bei intelligenten Stromnetzen ausbauen´, weiß Stadler. Von der Fusion profitiere auch der Hauptaktionär des spanischen Softwareanbieters. Abengoa (WKN 904239), der dem Verkauf seiner 40 Prozent schweren Anteile bereits zugestimmt habe, würde rund 135 bis 145 Millionen Euro durch den Deal verdienen. Die Aktie von Abengoa habe daraufhin in der Spitze acht Prozent zugelegt.

    Swatch auf Rekordkurs

    Wie ein Uhrwerk laufen die Geschäfte bei der Swatch Group (WKN 865126) auch in diesem Jahr. Der Vorstand des Schweizer Uhrenherstellers habe die diesjährige Generalversammlung zur Erhöhung der Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr genutzt und gleichzeitig eine Anhebung der Dividenden um 25 Prozent vorgeschlagen. Allein von Januar bis April seien die Exporte um 20 Prozent gestiegen. ´Besonders erfolgreich sind die Schweizer in Hongkong und China´, erklärt Walter Vorhauser. Bereits im vergangenen Jahr habe die Swatch Group mit einem Umsatz von 6,4 Milliarden Schweizer Franken und einem Gewinn von 1,4 Milliarden Franken Rekordwerte erzielt.

    Der Erreichung der Umsatzrekordmarke von sieben Milliarden Euro für 2011 stehe dennoch womöglich ein zu starker Schweizer Franken im Weg. ´Gegenüber dem Dollar und dem Euro zeigt die Alpenwährung derzeit Höchststände´, bemerkt Vorhauser. Zudem gebe es Kapazitätsengpässe, die nicht so einfach gelöst werden könnten. Uhren-Fachkräfte seien rar im Markt. In den kommenden Jahren solle die Produktion dennoch mit 800 bis 1000 zusätzlichen Arbeitskräften bestückt werden. Bis zu 250 Millionen Franken halte Swatch für diese Maßnahmen bereit. Bei knapp 350 Euro pro Aktie befindet sich der Kurs derzeit auf Rekordniveau. Vor zwei Jahren hat er noch bei 90 Euro gelegen.

    Gewinnwarnung schickt Nokia-Aktie in den Keller

    Der Verkauf von weniger Mobiltelefonen und die zu geringeren Preise als geplant lässt Nokia (WKN 892885) die Umsätze für das zweite Quartal nach unten korrigieren. Der Nettoumsatz des angeschlagenen finnischen Konzerns werde unterhalb der angepeilten 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro liegen. ´Damit sind die Ziele für das dritte und vierte Quartal auch nicht mehr zu halten´, sagt Walter Vorhauser voraus. Nahezu 25 Prozent habe die Nokia-Aktie in dieser Woche daraufhin nachgegeben und notiert derzeit bei 4,64 Euro. Dies sei der niedrigste Stand seit über zehn Jahren.

    Zu schaffen machten dem Elektronikriesen der Erfolg der Smartphones. ´Diesen Trend haben die Finnen zu Beginn schlichtweg verschlafen´, erklärt Vorhauser. Und nun seien sie von Google mit seiner Software-Plattform Android für Smartphones verschiedener Hersteller auf den zweiten Platz bei dieser Gattung verwiesen worden. Richten soll es nun die Kooperation mit Microsoft. Bereits im vierten Quartal sollen die ersten Telefone mit der Windows-Software ausgeliefert werden.

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    © 2. Juni 2011 / Iris Merker

    (Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)


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