Deutsche Anleihen drehen ins Plus - Griechenland-Sorgen zurück im Fokus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Staatsanleihen haben am Dienstag angesichts anhaltender Sorgen um das pleitebedrohte Griechenland Gewinne verbucht. Nachdem positive Nachrichten die als besonders sicher geltenden deutschen Titel am Vormittag noch belasteten, rückte das Dauerthema Griechenland wieder in den Vordergrund. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum späten Nachmittag um 0,24 Prozent auf 138,47 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel im Gegenzug auf 1,908 Prozent.
Im Laufe des Handelstages drehte die Stimmung am Anleihemarkt komplett: Robuste Konjunkturdaten aus Deutschland und erfolgreiche Anleiheauktionen Italiens und Spaniens hatten die deutschen Anleihen zunächst unter Druck gebracht. So stiegen in Deutschland die ZEW-Konjunkturerwartungen überraschend deutlich an. Zudem sammelten Spanien und Italien trotz Bonitätsherabstufung durch die Ratingagentur Moody's erfolgreich Geld bei Investoren ein. Am Nachmittag trat jedoch die prekäre Situation im hoch verschuldeten Griechenland wieder in den Fokus.
Im vierten Quartal brach die griechische Wirtschaftsleistung um 6,8 Prozent ein. Zudem bleiben in Sachen Schuldenschnitt und Hilfspaket trotz der jüngsten Fortschritte weiter viele Fragen offen. 'Noch sind nicht alle Bedingungen erfüllt, die an Griechenland gestellt wurden', sagte Finanzexperte Sebastian Sachs vom Bankhaus Metzler. Die internationalen Geldgeber fordern, dass Athen im laufenden Haushaltsjahr weitere 325 Millionen Euro einspart. Außerdem sollen sich die griechischen Parteichefs schriftlich verpflichten, auch nach möglichen Neuwahlen am vereinbarten Sparkurs festzuhalten./hbr/jsl