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Schneider Electric dämpft Erwartung für 2012 - Weitere Sparmaßnahmen
RUEIL-MALMAISON (dpa-AFX) - Der französische Elektronikkonzern Schneider Electric rechnet im laufenden Jahr allenfalls mit einem leichten Wachstum. Die Konjunkturschwäche in Westeuropa werde das Geschäft weiter belasten, teilte der Konzern am Mittwoch in Paris mit. Die Schwellenländer dürften hingegen weiter für Wachstum gut sein und in Nordamerika gebe es angesichts der Erholung Geschäftschancen für Schneider. Damit äußern sich die Franzosen ähnlich vorsichtig wie ihre Konkurrenten Siemens und ABB , die zwar einhellig die Chancen für Wachstum im laufenden Jahr betonen, aber zumindest für das erste Halbjahr und das Geschäft in Westeuropa skeptisch sind.
Im vergangenen Jahr zeigte sich auch bei Schneider Electric bereits die Schwäche in einigen westeuropäischen Ländern, wie Spanien und Italien. Während der Umsatz von Schneider Electric 2011 ohne Zukäufe insgesamt um 8,3 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro zulegte, ging er im Schlussquartal in Westeuropa um drei Prozent zurück. Kräftige Zuwächse in den Asien-Pazifik-Ländern, aber auch in Russland oder Südamerika konnten diese Schwäche aber mehr als ausgleichen.
Die für Schneider Electric relevante operative Kennzahl, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) legte im vergangenen Jahr um mehr als 14 Prozent auf 3,12 Milliarden Euro zu. Preisaufschläge für die Produkte von Schneider konnten die höheren Rohstoffpreise zumindest etwas abfedern. Eine verbesserte Produktivität und günstigere Einkaufskonditionen trieben den Gewinn nach oben. Unter dem Strich verdienten die Franzosen 1,8 Milliarden Euro oder sechs Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die Dividende werde um zehn Cent auf 1,70 Euro je Aktie erhöht.
Unternehmenschef Jean-Pascal Tricoire kündigte zudem an, die Kosten weiter senken zu wollen. Bis 2014 sollen die Ausgaben um 1,1 Milliarden Euro niedriger ausfallen als zuletzt. Er will damit die operative Marge auf bis zu 17 Prozent steigern. Für dieses Jahr stellt er eine operative Marge zwischen 14 und 15 Prozent in Aussicht. Beim Umsatz rechnet Schneider Electric im laufenden Jahr mit einer Stagnation oder einem leichten Anstieg aus eigener Kraft. Am Aktienmarkt wurden der besser als erwartet ausgefallene Gewinn sowie die weiteren Sparmaßnahmen positiv aufgenommen. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten deutlich zu./stb/zb/kja