Die wahre Elite
Aktien zu kaufen, wenn alle sie wollen, ist langweilig und uneinträglich. Das ist, als ob man letzte Woche eine Whitney-Houston-Platte gekauft oder sich ein Tattoo hätte stechen lassen.
Ich kenne sogar Leute, die einen Sportwagen fahren, und sich deshalb für Individualisten halten.
Ich will Ihnen sagen, was wirklich elitär ist: Ich habe neulich einen vollkommen elitären Abend verbracht. Das habe ich englische Bratwürste gemacht, mit grünen Erbsen, Gravy und Yorkshire Pudding. Dazu John Smiths Bitter und die Musik der wundervollen Band „North Of Cornwallis“, die mit „Billy Liar“ einen der besten Popsongs aller Zeiten geschrieben, aber niemals eine Platte herausgebracht haben.
Anmerkung dazu: In Berlin können sie in vielen Restaurants selbst chinesische Regionalküche esse, doch es gibt weder ein englisches Restaurant noch irgendwo in der Stadt englisches helles Bier vom Fass.
Das ist alles Elite. Ach, war ich elitär an diesem Abend. Und was hat es gebracht? Das ist ja gerade die Krux. Das sieht man immer erst sehr viel später. Man sollte also nicht nur die Investitionen, sondern auch den Konsum von Aktien stets an der Zukunft ausrichten.
Und vergessen Sie nicht: Die wirkliche Wahrheit liegt jenseits des Geldes. Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, Erster Teil, Leipzig 2011, 506 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3862684083.
Das Geld hat den Menschen aus langen historischen Abhängigkeiten befreit. Wer heute etwas haben möchte, bezahlt mit Geld und muss keine anderweitigen Gegenleistungen mehr anbieten. Die meisten Bereiche unseres Lebens liegen allerdings jenseits des Geldes. Wie steht es jedoch jenseits des Geldes mit der Freiheit? Bernd Niquet verfolgt den Lebensweg einer Gruppe von Menschen und stellt fest, dass selbst der Wegfall materieller Restriktionen uns nicht von unseren alten Fesseln befreit. Im Gegenteil, die Vergangenheit bestimmt weit stärker über uns als die gesamte Geldsphäre das je vermag.
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