Scope Analysis

Photovoltaikfonds: Ende des Höhenflugs

Kahlschlag bei der Photovoltaikförderung: Die Bundesregierung hat heute weitgehende Kürzungen der Solarförderung beschlossen, die bereits im März 2012 in Kraft treten sollen. Vor allem große Freiflächenanlagen werden von den Kürzungen besonders betroffen sein. Für Anlagen, deren Leistung größer als zehn Megawatt ist, entfällt die staatliche Förderung komplett. Es waren jedoch vor allem Anlagen dieser Größenklasse, die bislang in geschlossene Fonds eingebracht wurden. Denn nur mit größeren Volumen lassen sich Skaleneffekte erreichen.

Nach dem Wegfall der staatlichen Förderung erhält der Anlagenbetreiber nur noch den deutlich geringeren Marktpreis. Daher werden sich Photovoltaikfonds mit Neuanlagen in Deutschland kurz- bis mittelfristig nicht lohnen. Von den Kürzungen zum Teil betroffen sind auch bereits aufgelegte Blindpool-Fonds. Diese dürften es schwer haben, wie geplant Anlagen anzukaufen.

Geschlossene Energie-Fonds hatten bereits 2011 einen Rückschlag zu verzeichnen. In der Gunst der Anleger brach das platzierte Eigenkapital ein: Von 830 Mio. Euro im Jahr 2010 sank es auf rund 630 Mio. Euro im vergangenen Jahr – dies entspricht einem Rückgang um rund 25 Prozent. Damit scheint der Höhenflug des Energiesegments erst einmal gestoppt. In den vergangenen Jahren hatte das New-Energy-Segment kontinuierliche Zuwächse erzielt. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 betrug das Platzierte Eigenkapital 220 Mio. Euro, 2009 war es bereits auf 550 Mio. Euro gestiegen.

Auf Verschiebungen innerhalb des Segments deutet auch die aktuelle Befragung zum Scope-Geschäftsklimaindex hin. Der Anteil der Emissionshäuser, die 2012 Windkraftfonds planen, stieg deutlich an: Waren es 2011 noch elf Prozent aller Initiatoren, lag der Wert 2012 bei 27 Prozent.