checkAd

    ROUNDUP Betriebsrat  1723  0 Kommentare Management verweigert Gespräche über Opel-Zukunft

    (neu: Vorstands-Umbau laut FTD)

    RÜSSELSHEIM/KAISERSLAUTERN (dpa-AFX) - Der Opel-Betriebsrat erhebt schwere Vorwürfe gegen das Management des Autobauers. Die Geschäftsführung setze die Arbeitnehmervertretungen brutal unter Druck, klagten Betriebsräte aus sieben europäischen Ländern am Montag. Statt gemeinsam Wege aus der Absatz- und Ergebniskrise zu suchen, wolle das Management die einzelnen Standorte gegeneinander ausspielen.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu General Motors Co.!
    Long
    39,88€
    Basispreis
    0,47
    Ask
    × 8,86
    Hebel
    Short
    50,11€
    Basispreis
    0,53
    Ask
    × 7,86
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Angeführt von Gesamtbetriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug forderten das Europäische Arbeitnehmerforum (EEF) und der Europäische Metallgewerkschaftsbund (EMB) das Management 'unverzüglich' zu konstruktiven Gesprächen auf. Dabei müssten die Beschäftigten endlich vollständig über einen realistischen Unternehmensplan bis 2016 informiert werden: 'Opel und GM verweigern sich derzeit solchen Gesprächen und setzen auf die Methode 'Teile und herrsche'.'

    Die Opel-Geschäftsführung bemühte sich am Montag, den Ball flach zu halten. 'An Spekulationen werden wir uns nicht beteiligen. Wir arbeiten an den notwendigen Strategien und werden informieren, sobald es etwas mitzuteilen gibt', hieß es in Rüsselsheim.

    Statt zusätzlich Öl ins Feuer zu gießen, verwies der Autobauer auf gemeinsam geäußerte Ziele von Management und Betriebsrat: 'Wir gehen davon aus, dass die von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite gemeinsam getragene Einschätzung, Opel müsse auch in Zeiten schlechter werdender Rahmenbedingungen profitabel arbeiten, weiterhin Gültigkeit hat.' Denn trotz der tiefen Einschnitte der vergangenen Jahre fährt Opel weiter hohe Verluste ein. Der Absatz leidet zudem stark unter der schwachen Nachfrage aus den südeuropäischen Krisen-Ländern.

    Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Grüne) lobte bei einem Besuch des Opel-Werks in Kaiserslautern die modernen Anlagen, appellierte indirekt aber auch an den Autobauer, weiter zu investieren. 'Wer in der Automobilindustrie stehen bleibt, gerät ins Hintertreffen', sagte sie laut Mitteilung. 'Deshalb begrüße ich die ehrgeizigen Pläne, um das Werk gut für die Zukunft aufzustellen. Ich wünsche mir, dass Opel die notwendigen Investitionsgelder hierfür bereitstellt, um die Arbeitsplätze auf Dauer zu sichern.' Die Landesregierung werde das Werk auf diesem Weg begleiten.

    Bei Opel machen längst erneut Spekulationen um eine neue Schrumpfkur die Runde. Hinter den Kulissen werden neue Sparpläne geschmiedet. Immer wieder wurde zuletzt über das Aus der Standorte Bochum oder Ellesmere Port (England) spekuliert. Diese Möglichkeit schloss kürzlich auch Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke vor Journalisten nicht aus.

    Das Europäische Arbeitnehmerforum erklärte, die Arbeitnehmervertreter hätten den Vorstand der Adam Opel AG und die Vertreter des Mutterkonzerns General Motors (GM) schon mehrfach aufgefordert, in Verhandlungen zu treten, um gemeinsam Lösungen zu finden.

    Der Betriebsrat will dabei auch einen Wachstumsplan für Europa und die großen globalen Märkte außerhalb Europas erarbeiten. Denn dem Unternehmen fehle noch immer die Möglichkeit, Absatzrückgänge in Europa durch Exporte in andere Regionen auszugleichen, schimpften die Betriebsräte: 'Wir halten deshalb die Verweigerung von Gesprächen für nicht verantwortbar.'

    Die ständigen Spekulationen um Einschnitte, Werksschließungen oder neuerlichen Personalabbau seien schädlich für das Image des Autobauers, klagten die Arbeitnehmer: 'Unter dieser Unsicherheit leiden vor allem die Beschäftigten an allen europäischen Standorten. Potenzielle Kunden werden zudem in einem ohnehin krisenhaften wirtschaftlichen Umfeld erheblich verunsichert.'

    Opel steckt seit Jahren tief in den roten Zahlen. Angesichts der schlechten Entwicklung des europäischen Automarktes hat sich Opel-Chef Stracke inzwischen auch vom Ziel verabschiedet, den Hersteller bald in die Gewinnzone zu führen.

    Auch der Opel-Absatz in den ersten beiden Monaten 2012 gibt wenig Anlass für Euphorie. Während der westeuropäische Automarkt in den ersten beiden Monaten verglichen zum Vorjahr 7,8 Prozent einbüßte, brach der Absatz von Opel und Vauxhall nach Angaben des europäischen Branchenverbands Acea um 19,9 Prozent ein. Der Marktanteil schrumpfte von 6,9 Prozent auf 6,0 Prozent.

    Unterdessen baut Stracke das Management des Autobauers weiter um. Nach Informationen der 'Financial Times Deutschland' (Dienstagsausgabe) holt er VW-Manager Alfred Rieck als neuen Vertriebsvorstand. Stracke hatte den Posten zuletzt in Personalunion ausgeübt, nachdem der bisherige Marketingvorstand Alain Visser innerhalb des GM-Konzern zu Chevrolet gewechselt war. Rieck war laut Zeitung zuletzt Präsident der Marke Skoda in China./hqs/DP/he





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP Betriebsrat Management verweigert Gespräche über Opel-Zukunft (neu: Vorstands-Umbau laut FTD) RÜSSELSHEIM/KAISERSLAUTERN (dpa-AFX) - Der Opel-Betriebsrat erhebt schwere Vorwürfe gegen das Management des Autobauers. Die Geschäftsführung setze die Arbeitnehmervertretungen brutal unter Druck, klagten …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer