Aktien Frankfurt Schluss
Dax leidet unter weiteren Gewinnmitnahmen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Durchwachsene Konjunkturdaten aus der Eurozone und den USA haben am Donnerstag weitere Gewinnmitnahmen am deutschen Aktienmarkt ausgelöst. Nachdem der Dax bereits am Mittwoch unter der Marke von 7.000 Punkten geschlossen hatte, sank er nun um weitere 1,77 Prozent auf 6.875,15 Punkte. Der MDax gab um 1,36 Prozent auf 10.531,92 Punkte nach, und der TecDax verlor 1,51 Prozent auf 782,18 Punkte.
Zunächst hatte laut Börsianern an diesem Tag vor allem eine nicht ganz so gut wie erhofft verlaufene Auktion italienischer Anleihen belastet. Anschließend kamen aus den USA leicht enttäuschende Daten zum Arbeitsmarkt und zum Wirtschaftswachstum. Dass sich die Talfahrt im Dax insbesondere gegen Handelsende beschleunigte, begründete Marktanalyst Frank Geilfuß vom Bankhaus Löbbecke & Co vor allem mit der Börsenschwäche in den Vereinigten Staaten. 'In den USA haben die Aktienmärkte etwas schwächer tendiert und das belastete auch hierzulande', sagte er. Dabei sei es nicht ungewöhnlich, dass der deutsche Aktienmarkt deutlich kräftiger reagiere als der US-Index Dow Jones Industrial , der zum europäischen Börsenschluss um 0,6 Prozent nachgab.
DAX: AUTOWERTE BESONDERS SCHWACH
Nachdem erhoffte positive konjunkturelle Überraschungen aus den USA ausgeblieben seien, hätten die Anleger Gewinne eingestrichen. 'Das sollte aber nicht zu hoch gehängt werden nach einem Anstieg von 20 Prozent im Dax seit Jahresbeginn', sagte Geilfuß.
Im Dax notierten vor allem Autowerte besonders schwach, wobei das Daimler -Papier mit einem Minus von 3,31 Prozent auf 44,265 Euro das schwächste der drei Autoaktien war. Händler verwiesen auf Aussagen der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P), die Abstufungen der Kreditwürdigkeit bei einigen europäischen Autobauern für möglich hält. Lufthansa verbilligten sich um 2,50 Prozent auf 10,33 Euro. Zuvor war bekannt geworden, dass die Fluggesellschaft eine Umtauschanleihe auflegt, mit der sie ihre Beteiligung an der US-Fluggesellschaft Jetblue zur Disposition stellt.
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TECDAX: SOLARTITEL DEUTLICH TIEFER
Im MDax gaben die Papiere von Hochtief um etwas mehr als zwei Prozent nach. Das Unternehmen hat wegen der Probleme bei der australischen Tochter Leighton seine Gewinnprognose für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Vossloh gaben nach Zahlen um knapp ein Prozent nach. Die Aktien von Stada profitierten dagegen von der endgültigen Bilanz des Generikaherstellers und dem Ausbau des internationalen Geschäfts und stiegen um 4,51 Prozent auf 24,09 Euro.
Hohe Abschläge verzeichneten im TecDax erneut die Solarwerte. SMA Solar brachen am Tag der endgültigen Bilanz des Solartechnikherstellers um 7,16 Prozent ein. Solarworld büßten am Indexende 8,91 Prozent ein.
AUCH EUROPA SCHWACH
In Europa sank der EuroStoxx 50 um 1,76 Prozent auf 2.452,74 Punkte und auch die Leitindizes in London und Paris schlossen schwach. Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,53 (Vortag: 1,56) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,24 Prozent auf 131,35 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,41 Prozent auf 138,32 Punkte. Der Kurs des Euro fiel: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3272 (Mittwoch: 1,3337) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7535 (0,7498) Euro./ck/he
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---