Devisen - Währungen
Euro bleibt stabil – Weitere leichte Aufwertung des Yuan
Trotz andauernder Probleme in der Euro-Zone wird die europäische Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar nicht stark abwerten. Zu dieser Einschätzung kommt Andreas König, Fondsmanager bei
Pioneer Investments und verantwortlich für den Pioneer Funds – Absolute Return Currencies (LU0271663857). „Der Markt wird letztlich honorieren, dass Europa bei der Bekämpfung der Krise Fortschritte
macht und die getroffenen Maßnahmen werden mittelfristig Wirkung zeigen“, erläutert der Währungsexperte. Die USA würden hingegen ihre Probleme noch auf die lange Bank schieben. König geht davon
aus, dass der Eurokurs sich auf mittlere Sicht in der bereits etablierten Bandbreite von 1,28 bis 1,33 US-Dollar bewegen wird. „Für eine echte Trendumkehr beim Euro/US-Dollar-Kurs müsste es
entweder zu einer erneuten Eskalation der Schuldenkrise in Europa kommen oder zu einem Zinsanstieg in den USA“, betont der Fondsmanager. Die jüngsten Ankündigungen von US-Notenbankchef Ben Bernanke
deuteten jedoch darauf hin, dass die Federal Reserve sich vorerst alle Optionen offen halten wolle, und falls nötig auch künftig eine lockere Geldpolitik verfolgen werde.
„Derzeit entwickelt sich der gesamte Währungsmarkt vergleichsweise ruhig“, betont König. Es habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass von Politik und Notenbanken immer dann etwas unternommen
werde, wenn unbedingter Handlungsbedarf bestehe. Durch diese Erfahrung sei die Angst vor Worst-Case-Szenarien deutlich gesunken. König betont, dass durch die ergriffenen Maßnahmen die grundlegenden
Probleme aber noch nicht gelöst seien. Die bestehenden Probleme in der Euro-Zone treiben die Anleger laut König weiterhin in Währungen, die als sicherer Hafen gelten; wenn teilweise auch nur
kurzfristig. „Bedauerlicherweise gibt es nur sehr wenige wirklich sichere Häfen“, sagt der Währungsexperte. Die Kursentwicklung von Währungen wie Norwegischer und Schwedischer Krone sowie vieler
Emerging-Markets-Währungen habe gezeigt, dass diese Währungen nur bedingten Schutz bieten. „Kurzfristig bieten sich nur der US-Dollar wegen seiner Funktion als Reservewährung und seiner Liquidität
und der japanische Yen als sichere Häfen an“, betont König. Langfristig gilt für viele Investoren die Schweiz als ein sicherer Hafen, wie auch der starke Kapitalfluss Richtung Schweizer Franken
zeigt.
Mit Blick auf die chinesische Währung geht König von einer weiteren, allerdings verhaltenen Aufwertung des Yuan aus. Der Fondsmanager bewertet die Kursentwicklung gegenüber dem US-Dollar damit
anders als der breite Markt, der auf Jahressicht derzeit von einer Abschwächung des Yuan gegenüber dem US-Dollar von einem Prozent ausgeht. Jüngst hatte China eine Wachstumsverlangsamung
angekündigt, seitdem wurde die Aufwertung des Yuan gebremst und die mögliche Schwankungsbreite gegenüber dem US-Dollar erweitert.
Insgesamt geht der Fondsmanager davon aus, dass die Schwankungen am Währungsmarkt auch in den kommenden Monaten begrenzt bleiben. Vor diesem Hintergrund sieht er Performancechancen vor allem bei
kleineren und so genannten „Cross-Währungen“, also Währungspaaren außerhalb des Euroraums. Zudem sieht er weiterhin Potential für den mexikanische Peso, kanadische Dollar, polnische Zloty, den
chinesischen Yuan und norwegische Kronen. Vorsichtig ist er hingegen beim australischen und neuseeländischen Dollar sowie beim japanischen Yen.
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