Aktien Europa
Überwiegend Gewinne - Danone-Gewinnwarnung drückt CAC ins Minus
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Trotz beängstigender Renditeniveaus bei spanischen und italienischen Anleihen hat die Mehrzahl der Börsen in Europa am Dienstag moderat zugelegt. Laut einem Marktexperten stütze die Hoffnung auf Konjunkturmaßnahmen und geldpolitische Lockerungen. LBBW-Analyst Uwe Streich führte die Kursaufschläge unter anderem darauf zurück, dass Anleger vor der Griechenland-Wahl in großem Stil auf fallende Kurse gesetzt hätten. Bis Freitag zum Eurex-Verfallstermin hätten sich zwar wieder viele mit Aktien eingedeckt, doch die Kaufserie sei noch nicht ganz vorbei und erweise sich zumindest noch kurzfristig als Kursstütze. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,23 Prozent auf 2.160,63 Punkte und der britische FTSE 100 rückte um 0,93 Prozent auf 5.541,97 Punkte vor. IBEX-35-Index und FTSE MIB legten ebenfalls deutlich zu. Der Cac 40 zeigte sich dagegen vor allem aufgrund der Nachrichten von Danone leicht im Minus mit 0,09 Prozent bei 3.063,34 Zählern.
Erneut zählten zahlreiche Aktien von Banken zu den Verlierern im EuroStoxx 50. Die hohen Renditen für spanische und italienische Staatsanleihen seien der Hauptgrund, sagten Händler. Bei einer Auktion von Geldmarktpapieren konnte das große Euro-Sorgenkind Spanien an diesem Tag zwar wie geplant drei Milliarden Euro einsammeln, doch das Zinsniveau hat selbst im kurzen Laufzeitbereich eine bedrohliche Höhe erreicht. Societe Generale verloren 1,32 Prozent und Unicredit sanken um 0,81 Prozent. BNP Paribas gaben um 0,28 Prozent nach, während Santander , Intesa SanPaolo und BBVA zurück ins Plus fanden.
Schlusslicht im Leitindex der Eurozone und im Cac 40 waren die Aktien von Danone mit minus 7,01 Prozent auf 48,195 Euro. Die Krise im Euroraum und höhere Rohstoffkosten beeinträchtigen beim französischen Lebensmittelkonzern zunehmend das Geschäft. Seit dem Ende des ersten Quartals habe sich die Nachfrage in Südeuropa deutlicher abgeschwächt als erwartet, teilte Danone mit. Der Konzern senkte daher seine Schätzung für die operative Marge 2012 und will nun unter anderem seine Preise senken. Kepler kappte daraufhin das Kursziel für die Aktie von 60,00 auf 57,00 Euro, beließ aber das Anlageurteil auf 'Buy'. Unilever und L'Oreal wurden in Mitleidenschaft gezogen und büßten jeweils knapp zwei Prozent ein.
Nokia verloren 1,48 Prozent und litten unter einer kräftigen Kurszielsenkung der HSBC. Die britische Investmentbank senkte das Kursziel für die Aktie des finnischen Handyherstellers um mehr als die Hälfte von 3,80 auf 1,80 Euro und beließ die Einstufung auf 'Underweight'. Schwächere Geschäftsaussichten hätten ihn veranlasst, seine Gewinnprognosen zu senken, schrieb Analyst Richard Dineen. Er erwartet zunehmenden Druck für das Modell Lumia, da asiatische Anbieter im unteren SmartPhone-Preissegment weiter aggressiv bleiben dürften.
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Die Aktionäre des Glasfasernetzbetreibers Cable & Wireless Worldwide (C&W) haben der Übernahme durch den britischen Telekom-Konzern Vodafone zugestimmt, was die Vodafone-Papiere um 1,43 Prozent steigen ließ. C&W notierten hingegen kaum verändert mit plus 0,05 Prozent./ck/wiz