DAX - Jahresausblick 2013
Technischer Jahresausblick 2013
Die Entwicklung an den Aktienmärkten im Jahr 2012 hat die Fundamentalanalysten ebenso überrascht, wie die Technischen Analysten. So wurde das im Spätsommer erwartete Tief an den Märkten bereits im
Frühsommer erreicht. Die prognostizierte Erholung bis zum Jahresende konnte nicht durchgehalten werden. Ab September bewegte sich der DAX in einer ausgeprägten Seitwärtsentwicklung. Die zyklische
Entwicklung ist von der Tendenz her allerdings eingetreten.
DAX mit den zyklischen Erwartungswerten des letzten Jahres
Die blaue Linie war im vergangenen Jahr das favorisierte Szenario.
Beim Blick auf das Jahr 2013 bedienen wir uns hauptsächlich der Zyklus-Analyse.
Was ist Zyklik?
Bei der zyklischen Betrachtung nutzt man den Effekt, dass sich Märkte in typischen Trends bewegen. Bei Agrar-Rohstoffen kennt man diese Zyklen durch die Erntezeiten, die entscheidenden Einfluss auf
die Preisgestaltung im Jahresverlauf haben. Bei Finanzprodukten gibt es ebenfalls typische Muster die im Jahresverlauf auftreten. So wird z.B. danach unterschieden, ob im aktuellen Jahr in den USA
Präsidentschaftswahlen sind, oder diese im vergangenen Jahr stattgefunden haben. Außerdem finden sich typische Muster u.a. im Dekaden-Verlauf. Die Ursachen solcher Zyklen ist bei Agrar-Rohstoffen
leichter zu erklären, als bei Finanzprodukten. Hier können z.B. Wahlversprechen eine Rolle spielen. Legt man diese zyklischen Muster zu Grunde und ergänzt sie um die klassische Analyse, ergibt sich
ein Bild, welches im Folgenden beschrieben wird.
Dow Jones:
Zunächst ist eine Beschreibung des US-Marktes als Leitbörse von Bedeutung. In den USA beginnt mit 2013 das Jahr nach der Präsidentschaftswahl, welches üblicherweise ein tendenziell positives Jahr
darstellt. Solche Nachwahljahre zeichnen sich durch einen holprigen Jahresauftakt aus, welcher nach dem ersten Quartal von einer freundlichen Bewegung bis Ende August abgelöst wird. Aus Sicht der
Zyklik wird danach wieder ein Teil der Gewinne abgegeben, um von Anfang November bis zum Jahresende tendenziell erneut eine Anstiegsbewegung als Jahresschlussrallye zu generieren. Im Dekadenzyklus
(also Anfang bis Ende eines kalendarischen Jahrzehnts z.B. 2000 – 2009) sind Jahre, die auf eine „3“ enden, ebenfalls positive Jahre, wobei der Verlauf dem des oben beschriebenen
Nachwahljahreszyklus sehr ähnlich ist.
DAX:
Auch der DAX folgt offensichtlich diesem US-Präsidentschaftswahlzyklus. In einem Nachwahljahr gibt es einen typischen Verlauf, der dem des Dow Jones ebenfalls sehr ähnelt. Allerdings findet die
Sommerflaute hier bereits Ende September ihr Ende, während diese beim Dow Jones noch bis Anfang/Mitte November andauert.
Legt man nun also das typische zyklische Verhalten der beiden beschriebenen Börsen zu Grunde, deutet sich im kommenden Jahr ein zumindest tendenziell freundliches Börsenjahr an. Hinzu kommt, dass in den letzten 100 Jahren das Tief der jeweiligen Dekade meistens in den ersten 4 Jahren ausgeprägt wurde. Da bereits 2011 ein signifikantes Tief zu beobachten war, gehen wir davon aus, dass dieses nicht mehr unterschritten wird.
Klassische Technische Analyse:
Die klassische Technische Analyse bestätigt beim Dow Jones den schwierigen Jahresauftakt, der von den Zyklen vorgegeben wird. Der Dow Jones Transportation und der Dow Jones Industrial müssen sich
nach der Dow-Theorie gegenseitig bestätigen. Dies ist schon seit einiger Zeit nicht mehr der Fall, was darauf hindeutet, dass zunächst mit einer Schwächeneigung zu rechnen ist. Wie ausgeprägt diese
Schwächeneigung erwartet werden darf, ist unklar. Eine solche Divergenz zwischen den beiden Indizes kann sich in wenigen Monaten aufgelöst haben und zu einem übergeordneten
Kaufsignal führen. Derzeit handelt es sich lediglich um ein Warnsignal.
Beim DAX hat sich im langfristigen Bild ein Widerstand im Bereich von 8.150 Punkten gebildet. Der lange Aufwärtstrend ist unverändert intakt. Sollte das kommende Jahr tatsächlich, wie es die Zyklen andeuten, ein positives Aktienjahr werden, muss über einen Bruch des Widerstands und damit neue absolute Höchstkurse nachgedacht werden. Soweit ist es bislang noch nicht und für neue absolute Höchstwerte müssen die Märkte besonders viel Kraft aufbringen. Andererseits liegen die Tops schon eine ganze Weile zurück, so dass am Widerstand nicht mehr mit größerer Abgabeneigung aus Altbeständen zu rechnen sein wird. Es ist jetzt noch zu früh, einen solchen Bullen-Markt auszurufen, die Chance darauf besteht aber.
DAX seit 1980
Mögliche Szenarien auf Grund der Technik und der Zyklik haben wir, wie im letzten Jahr, in den Chart eingezeichnet. Dabei ist die blaue Linie die favorisierte. Wie immer dürfen diese Linien aber lediglich als Tendenz und nicht als Punktvoraussagen verstanden werden.
DAX mit Zyklenprognose
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Quellen: ProRealTime(c) / Seasonalcharts.com
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