Devisen
Eurokurs gibt nach - Gewinnmitnahmen und Konjunktursorgen
NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Mittwoch unter Gewinnmitnahmen und Konjunktursorgen gelitten. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde zuletzt in New York mit 1,3054 US-Dollar gehandelt, nachdem sie sich im frühen europäischen Handel noch der Marke von 1,31 Dollar genähert hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs zwischenzeitlich auf 1,3056 (Dienstag: 1,3086) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7659 (0,7642) Euro.
'Die noch zu Jahresbeginn herrschende Euphorie mit Blick auf den Euro ist vorbei', sagte Stephan Rieke, Devisenexperte bei der BHF-Bank. Derzeit würden viele Anleger Gewinne mitnehmen. 'Zudem haben eher enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland den Euro etwas belastet.' So waren die am Mittwoch veröffentlichten Zahlen zur deutschen Industrieproduktion für den Monat November hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Bereits am Dienstag hatten die Außenhandelszahlen und die Auftragseingänge der Industrie enttäuscht. Die Sorgen um die Konjunktur der Eurozone hätten zuletzt zugenommen, sagte Rieke.
'Zudem werden die USA derzeit positiver beurteilt als noch zum Jahreswechsel', so der Experte der BHF-Bank. Der Haushaltsstreit sei zumindest vorerst gelöst und die Fiskalklippe umgangen worden. Außerdem hatte die US-Notenbank zuletzt signalisiert, dass sie ihr Anleihekaufprogramm noch in diesem Jahr beenden könnte, und obendrein sei die US-Berichtssaison positiv gestartet.
Die Diskussion um das Hilfsprogramm für Zypern spielte dagegen laut Rieke kaum eine Rolle. FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle rechnet nicht mit einer Zustimmung des Bundestages für Finanzhilfen an das südeuropäische Land. Die Hilfe sei angesichts der Vorwürfe der Geldwäsche schwer zu vermitteln, sagte Rieke. Aber auch hier dürfte eine Lösung gefunden werden./jsl/tih/he