Aktien Europa
Freundlich - Gute US-Berichtssaison erwartet
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Montag nach einer trägen Eröffnung aufgrund einer erwartet guten US-Berichtssaison und positiver Konjunktursignale aus Asien freundlich tendiert. Der Auswahlindex EuroStoxx 50 stieg zur Mittagszeit um 0,29 Prozent auf 2.725,71 Punkte. In Paris gewann der CAC 40 0,44 Prozent auf 3.722,30 Punkte. Der Londoner FTSE 100 kletterte um 0,07 Prozent auf 6.125,65 Punkte. Leicht positiv werteten Börsianer Signale der japanischen Regierung, die sich für zusätzliche geldpolitische Lockerungen in Japan stark macht.
Laut Händler Markus Huber von ETX Capital stützten auch Äußerungen des Chefs der chinesischen Börsenaufsicht, wonach sich Ausländer an den chinesischen Finanzmärkten künftig deutlich stärker engagieren könnten. Zudem richte sich der Blick der Investoren auf die US-Berichtssaison, die im Wochenverlauf an Fahrt gewinnt. Da die Anleger nicht besonders optimistisch seien, könnten bereits geringfügig bessere Zahlen Eindruck machen, sagte Analystin Katrin Ehling von X-Trade Brokers.
Aus Branchensicht waren am Montag vor allem Auto- und Bankenwerte gefragt. Unter den Einzelwerten standen Aktien des niederländischen Logistikkonzerns TNT Express <2TN.FSE> im Mittelpunkt des Interesses. Sie waren in der Spitze um mehr als 50 Prozent eingebrochen, nachdem US-Konkurrent United Parcel Service (UPS) angekündigt hatte, dass die milliardenschwere Fusion der beiden Logistikkonzerne wegen einer fehlenden Genehmigung der EU-Kommission vor dem Aus stehe. Zuletzt betrug das Minus immer noch mehr als 40 Prozent. Die Aktien des TNT-Großaktionärs PostNL verloren rund 35 Prozent.
Papiere der Societe Generale profitierten von einer positiven Analystenstudie und gewannen an der EuroStoxx-Spitze mehr als vier Prozent. Zweitstärkste Aktie im Leitindex waren Saint Gobain mit einem Plus von knapp drei Prozent. Der französische Baustoffkonzern verhandelt exklusiv mit der Ardagh Group über einen Verkauf des Glasbehältergeschäfts in Nordamerika für rund 1,3 Milliarden Euro. Titel des französischen Energieversorgers EDF gewannen nach der Einigung mit den französischen Behörden auf eine milliardenschwere Kompensationen für staatlich verschuldete Verluste gut viereinhalb Prozent.
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