Auch Japans Luftfahrtbehörde nimmt 'Dreamliner' aus dem Verkehr
TOKIO (dpa-AFX) - Auch die japanische Luftfahrtbehörde hat den Betrieb des pannengeplagten Langstreckenflugzeugs 'Dreamliner' von Boeing bis auf Weiteres untersagt. Den japanischen Fluggesellschaften wurde am Donnerstag eine entsprechende Anordnung erteilt. Demnach muss Boeings Vorzeigeflieger in Japan solange am Boden bleiben, bis die Sicherheit der Maschinen gewährleistet ist. Mit der Anweisung folgen die Japaner einer entsprechenden Entscheidung der US-Luftbehörde FAA vom Vortag. Als Grund nannte die FAA das Risiko eines Feuers durch die eingebauten Batterien. Direkt vorausgegangen war eine Notlandung eines 'Dreamliners' in Japan, nachdem eine Batterie geschmort hatte.
Die Japaner waren die Erstkunden des neuen Flugzeugs. Die Fluglinie All Nippon Airways (ANA) besitzt 17 'Dreamliner', der Konkurrent Japan Airlines 9. Beide Gesellschaften hatten bereits gleich nach der Notlandung freiwillig den Betrieb ihrer 'Dreamliner' eingestellt. Die im japanischen Kyoto ansässige Firma GS Yuasa liefert die Lithium-Ion-Batterien für Boeings Langstreckenflieger. Dieser Typ wird auch in Handys, Digitalkameras oder Notebooks eingesetzt, weil er auf kleinen Raum viel Strom speichern und lange halten kann.
Jedoch gab es auch bei diesen Elektronikgeräten immer wieder Fälle brennender oder schmorender Batterien. Erste Untersuchungen der Behörden in Japan hatten ergeben, dass die Hauptbatterie im betroffenen ANA-Flugzeug deformiert war. In der Vorwoche hatte eine Batterie eines am Boden stehenden 'Dreamliners' in Boston gebrannt. Die FAA will mit Boeing und den Fluggesellschaften zusammenarbeiten, um schnellstmöglich eine Lösung für das Batterieproblem zu finden./ln/DP/stk