Fondskongress in Mannheim mit vielen neuen Anregungen
Notenbanken lenken die Welt – wie lange noch? - Seite 2
Der Grund in der positiven Stimmung und positiven Ausblicke auf dem Fondskongress in Mannheim insbesondere für die globalen Aktienmärkte wird in der Notenbankpolitik gesehen. Auch hier wird anscheinend das Anormale und zum Teil Gesetzwidrige als normal angesehen, was trügerisch ist. Solange die großen Notenbanken der Welt, insbesondere aber die FED, die EZB, die englische und auch die japanische Notenbank Anleihen aufkaufen und Gelddrucken ohne dabei eine zu starke Inflation auszulösen, ist die Aktienwelt scheinbar in Ordnung, da dadurch die zunehmenden Verschuldungsprobleme zumindest temporär abgemildert werden. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass einige (nicht alle!) Fondsmanager und Vermögensverwalter immer sorgloser werden.
Dabei hielt die Anfangsrede beim Fondskongress Mr. „black swan“ Nassim N. Taleb, der als Derivatehändler und Hedgefondsmanager Millionen mit black swans, also unvorhersehbaren, gravierenden Negativ-Ereignissen mit großen ökonomischen Auswirkungen, verdient hat, indem er Bankaktien zur rechten Zeit geshortet hat. Wer das Buch von Taleb „The Black Swan“ (der schwarze Schwan) noch nicht gelesen hat, dem empfehle ich es dringend zur Lektüre, auch allen Fondsmanagern und Vermögensverwaltern. Er warnt vor einer trügerischen künstlichen durch Politiker und Notenbanker (=Bürokaten) herbeigeführten Stabilität wie damals bei Greenspan, der keinen starken Kursabschwung in den USA durch eine Ausweitung der Geldmenge und sinkende Zinsen zulassen wollte. Er warnt auch vor der Gefahr der Konzentration und gegenseitigen Abhängigkeiten. Märkte müssen gewissen Schwankungen unterliegen und Stress muss sich entfalten können. Dies wird aber durch die Drogen der Notenbanken verhindert. Robuste Systeme können sich Stresssituationen anpassen, fragile Systeme nicht; sie zerbrechen früher oder später bei Stresssituationen.
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Die Notenbanken übernehmen jetzt zunehmend die Aufgaben der nicht belehrbaren Finanzpolitiker, die immer höhere Schulden aufbauen. Notenbanker (=Bürokarten) lenken damit ungewollte die Welt und sorgen für eine Scheinstabilität – auch an den Aktienmärkten. Dabei gibt es schon jetzt einige Notenbanker in den USA, die gegen ein QE3 waren und sind. Eine überraschende Kehrtwende in der Notenbankpolitik könnte schon wie ein black swan wirken und zu einem Aktien-Crash führen.