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    Aktien Europa  3301  0 Kommentare Belohnung wartet im Süden

    Auch wenn die Euro-Krisenstaaten so manchem Anleger die Sorgenfalten wieder auf die Stirn treiben, zeigen sich Europas Aktienmärkte dennoch weiterhin robust. So sah man zu Jahresbeginn eine Börsenrallye, die durch die Überperformance der Peripherieländer der Eurozone befeuert wurde, wobei die Finanzwerte im Vordergrund standen. Treibende Kraft für den Rückgang der Risikoprämie war der Übergang von einer Zeit politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit hin zu einem etwas stabileren Umfeld.

    Im weiteren Verlauf des Jahres dürfte die Risikoprämie dieser Märkte – trotz mancher Unsicherheiten - weiter zurückgehen, doch im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren dürfte die Sektor-Rotation im Wechselspiel zwischen Risikoaversion und -bereitschaft nachlassen und Platz für das Stock-Picking lassen. Dieses Umfeld ist für Manager mit festen Überzeugungen günstig, da sich der Markt angesichts der erhöhten Planungssicherheit auf unternehmensspezifische Faktoren konzentriert und Kriterien wie Herkunftsland oder wirtschaftlichen Kontext der Zone in den Hintergrund treten. Veranschaulichen lässt sich dieses Phänomen anhand der Börsenentwicklung der Interpump-Aktie: Dieses italienische Unternehmen beherrscht die Hälfte des Marktes für Industrie-Hochdruckpumpen und Hydrauliksysteme für Lastwagen. Der weltweit agierende Konzern wird durch seinen hohen Marktanteil geschützt, der ihn zu einem unumgänglichen Marktteilnehmer macht, und bewies seit der Krise von 2008 eine bemerkenswerte Widerstandskraft. Dennoch leidet der an der Mailänder Börse notierte Konzern seit mehreren Jahren unter einer starken Unterbewertung, die erst seit Kurzem dank des steigenden Interesses für sein Herkunftsland allmählich zurückgeht. Man kann davon ausgehen, dass das Unternehmen 50% mehr wert wäre, wenn es in Deutschland notiert wäre, und dass seine Bewertungskennzahlen seinem tatsächlichen Wert entsprechen würden!

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    Ähnlich wie Interpump ergeht es einem soliden Unternehmen wie Mapfre, einer spanischen Versicherungsgesellschaft, die dank einer besonders effizienten Kostenstruktur weiterhin rentabel für ihre Versicherten wirtschaftet. Dadurch konnte der Konzern trotz schwieriger Bedingungen auf seinem Heimatmarkt Marktanteile hinzugewinnen und sein internationales Wachstum finanzieren, durch das er mittlerweile zwei Drittel seiner Prämien erwirtschaftet.

    Im Zuge der Börsenbewegungen bietet sich oft die Gelegenheit, Papiere mit hohem Bewertungsabschlag ausfindig zu machen, deren Kursentwicklung im Fahrwasser der anderen Unternehmen einer Branche unter Druck gerät. Im Telekommunikationssektor beispielsweise musste Telecom Italia Einbußen hinnehmen, ebenso wie der Rest des Sektors, obwohl der Konzern längst nicht mit denselben Herausforderungen konfrontiert ist wie andere Branchenunternehmen: der Konkurrenzdruck in Italien ist weitaus geringer als in Frankreich oder Deutschland; die Bilanz des Konzerns ermöglicht ihm Investitionen in sein Binnennetz, und er kann Wachstumschancen in Lateinamerika nutzen. Trotzdem ist die Aktie mit dem 4-fachen EBITDA bewertet und zählt somit zu den preiswertesten ihrer Branche.

    Durch unser systematisches Screening der europäischen Börsen versuchen wir besondere Entwicklungen und Unternehmen am Wendepunkt zu erkennen, deren Fähigkeit zum Wandel vom Markt unterschätzt wird. In der Regel spiegelt der Aktienkurs lediglich die Kontinuität einer Ist-Situation wider, wenn die künftige Entwicklung noch unklar ist. Dies gilt beispielsweise für den französischen Accor-Konzern, der immer mehr Hotelimmobilien verkauft, um sich dem angelsächsischen Geschäftsmodell anzunähern. Aus dem gleichen Grund halten wir auch den britischen Schmuckfachhändler Signet Jewelers in unseren Portfolios, der in den USA eine kritische Größe erreicht hat, weil mehrere direkte Konkurrenten während der Finanzkrise aufgeben mussten, oder auch den französischen Havas-Konzern, der sich Schritt für Schritt den Rentabilitätsstandards seiner Branche annähert.

    Unlängst haben wir das österreichische Unternehmen Conwert Immobilien ins Portfolio aufgenommen, das gerade dabei ist, von seiner bisherigen Tätigkeit als Immobilienmakler auf die Verwaltung von Mietshäusern mit regelmäßigem Cash-Flows umzusatteln.

    Dank unseres Investmentprozesses versuchen wir als Stock-Picker unterbewertete Unternehmen zu erkennen, bevor der Markt die Investmentideen entdeckt, die derzeit noch häufig von der Kurzfristentwicklung überlagert werden. Sobald nämlich der tatsächliche Wert eines Unternehmens in den Vordergrund rückt, wird es zu einer allmählichen Neubewertung kommen, die uns als Value-Investoren dann zugute kommt.

     



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    Markus Hampel
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    Markus Hampel, Deutschlandchef der französischen Fondsgesellschaft METROPOLE Gestion, schreibt regelmäßig über die europäischen Aktienmärkte und über Wandelanleihen. Hampel hat langjährige Expertise in allen Fragen rund um Fonds und Börse. In seinen regelmäßigen Marktkommentaren legt er besonderes Augenmerk auf Investments in Value-Werten.
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    Verfasst von 2Markus Hampel
    Aktien Europa Belohnung wartet im Süden Auch wenn die Euro-Krisenstaaten so manchem Anleger die Sorgenfalten wieder auf die Stirn treiben, zeigen sich Europas Aktienmärkte dennoch weiterhin robust. So sah man zu Jahresbeginn eine Börsenrallye, die durch die Überperformance der …

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