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    STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - marktbericht

    ITALIEN-WAHL: WER REGIERT ITALIEN?

    Wer regiert Italien? Mit dieser Frage werden sich nicht nur die Italiener in den kommenden Monaten beschäftigen müssen. Die mit Spannung erwartete Wahl in Italien könnte mittelfristig weiteren politischen und wirtschaftlichen Stillstand für das südeuropäische Land evozieren. Italien droht eine ernsthafte Regierungskrise.

    Italien versetzte Börsen in Aufruhr: Ist die Panik gerechtfertigt?

    Das Mitte-Links-Bündnis Pier Luigi Bersanis wird als stärkste Kraft in das Abgeordnetenhaus einziehen. Aufgrund einiger Besonderheiten im italienischen Wahlrecht wird der Bersani-Koalition sogar die absolute Mehrheit von 340 Sitzen zugesprochen, weshalb es sich im Palazzo Montecitorio ganz gut regieren lassen sollte. Es könnte also alles ganz einfach sein, müsste nicht auch der italienische Senat jedem Gesetz zustimmen. Und so klar sich die Sitzverteilung im Abgeordnetenhaus gestaltet, so unklar sind die Mehrheiten im Senat: Silvio Berlusconis Mitte-Rechts-Bündnis wird mit 116 Sitzen stärkste Fraktion im Senat. Dicht dahinter folgt Bersanis-Allianz mit 113 Sitzen. Pepe Grillos „Fünf Sterne“ Bewegung kommt auf 54 Sitzen und die Allianz des scheidenden Ministerpräsidenten Mario Monti bekommt 18 Sitze. Da Grillos „Fünf Sterne“ Bewegung kein politisches Bündnis eingehen möchte und eine große Koalition in Italien als undenkbar gilt, müssten vor jedem Gesetzesbeschluss neue Mehrheiten gefunden werden. Somit droht Italien in den kommenden Monaten ein lähmendes, politisches Patt.

    Die Furcht vor politischem Stillstand in Italien sorgte für große Nervosität an den Börsen weltweit. Die Mailänder Börse hatte in dieser Woche Tagesverluste von über vier Prozent zu verkraften. Der DAX gab am Dienstag über zwei Prozent nach und selbst die Leitbörsen in den USA hatten Verluste zu verzeichnen. Der Euro fiel unter starken Schwankungen bis auf 1,3017 US-Dollar. Die Risikoaufschlag („Spread“) für italienische Anleihen zog gegenüber Bundesanleihen im zehnjährigen Bereich um 337 Punkte an. Die Zehnjahresrendite schnellte um 0,36 Prozent auf 4,8 Prozent nach oben. Bei spanischen (+0,4 auf 5,5 Prozent) und portugiesischen (+0,8 auf 3,7 Prozent) Anleihen, waren die Aufschläge sogar noch höher. Im Gegenzug legte der Bund-Future allein am Dienstag um knapp 100 Basispunkte auf zwischenzeitlich 145,13 Zähler zu.


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    Verfasst von Börse Stuttgart
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