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    Vontobel  581  0 Kommentare Chinesisches Städtewachstum bleibt ungebrochen

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    Chinesisches Städtewachstum bleibt ungebrochen

    China erlebt eine Urbanisierung in Höchstgeschwindigkeit. Zurzeit leben und arbeiten ungefähr 65% der chinesischen Arbeitskräfte in Städten. In China gibt es heute bereits 120 Städte mit mehr als einer Mio. Einwohnern. Junge Leute verlassen die ländlichen Gebiete auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. An den Küsten entstehen Mega Citys, die neuen Wohnraum, Infrastruktur, Arbeitsplätze und hohen Lebensstandard bieten. Die Urbanisierung und insbesondere ihre Geschwindigkeit stellt China vor neue Herausforderungen. Chinesischen Ökonomen scheint die Landflucht aber offenbar nicht schnell genug zu gehen. In den kommenden 20 Jahren will die Regierung jährlich zwischen zehn und zwanzig Mio. Menschen in die Städte holen.

    Gemäß einer Analyse der auf China spezialisierten Investmentbank NSBO könnte sich der Urbanisierungsprozess in den kommenden Jahren fortsetzen, die Quellen dieses Trends würden sich jedoch verändern. Kurzfristig sei zwar weder mit einer Zunahme des privaten Konsums noch mit einem Anstieg der Löhne zu rechnen, mittelfristig stünden die Zeichen aber klar auf Wachstum. Als primäre Wachstumstreiber sieht die Bank einen künftig leichteren Zugang der Arbeiter zu Sozialleistungen sowie längere Aufenthalte von Menschen im Stadtgebiet. Zusätzliche berufliche Erfahrung qualifiziere sie zudem für bessere Jobs und könne ihnen perspektivisch ein höheres Gehalt ermöglichen.

    Allerdings sei es in China anders als beispielsweise in Ländern wie Indien oder Indonesien üblich, dass nur ein oder zwei Familienmitglieder auf der Suche nach Arbeit in die Stadt ziehen. Die Angehörigen blieben in 80% der Fälle in den ländlichen Gebieten zurück. Da die Mehrheit der chinesischen Arbeitskräfte selbst schon urbanisiert sei, werde das Wachstum künftig insbesondere vom Umsiedeln der Angehörigen in die Städte abhängen. Hierin liegt also ein Risiko für die weiteren Wachstumsaussichten.

    NSBO sieht das Wachstum vor allem in den Bereichen Versicherung, Konstruktion und Haushaltsgüter sowie in der Automobilbranche. Insgesamt werde sich das Bedürfnis der Stadtbewohner nach einem höheren Lebensstandard merklich steigern. In diesem Zusammenhang könnte sich vor allem der Bausektor stark entwickeln. Denn eine der größten Herausforderungen für die kommenden Jahre dürfte es sein, den Arbeitern einen Umzug aus Schlafsälen oder Arbeitsunterkünften in eigene Wohnungen zu ermöglichen. Aufrund wachsender Distanzen zwischen Arbeitsplatz und Wohnort werde auch der Transport eine immer wichtigere Rolle im Urbanisierungsprozess spielen. Der Bedarf an Haushaltsgeräten, Möbeln und Ausstattung könnte dadurch ebenfalls steigen. Ein wachsendes Bedürfnis der Menschen nach Sicherheit könnte darüber hinaus den staatlichen und privaten Sozialversicherungen Aufwind verschaffen.
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    Heiko Geiger
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    Verfasst von 2Heiko Geiger
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