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     1545  0 Kommentare Gold mit Comeback-Chance

    Gold als vermeintlich „sicherer Hafen“ hat weiter einen schweren Stand bei den Investoren. In der Woche zum 14. Mai bauten die spekulativen Finanzinvestoren an der Rohstoffbörse Comex in New York ihre Netto-Long-Positionen auf den tiefsten Stand seit November 2008 ab. Zudem hält der Abfluss aus den Gold-ETFs mit Blick auf die weiter haussierenden Aktienmärkte an – wer braucht da noch Gold? Neben der Fundamentalanalyse hilft auch ein Blick auf die charttechnische Situation des Goldpreises, um diese Frage zu beantworten. Der Gold-Chart verspricht derzeit eine interessante Konstellation.

     

    Alle Augen auf Bernanke

    Kurzfristig wird für den Goldpreis einiges davon abhängen, wie US-Notenbankchef Ben Bernanke seine Geldpolitik vor dem Kongressausschuss heute Nachmittag erläutert. Die jüngsten ökonomischen Daten fielen wenig überzeugend aus, so dass mit einer Fortsetzung des aktuellen Umfangs der geldpolitischen Maßnahmen gerechnet werden kann. Zahlreiche Anleger haben ohnehin erst gegen Ende des Jahres oder im nächsten Jahr mit einer Reduzierung des Anleihekaufprograms der Fed gerechnet. Denn die Fed steckt in einem Dilemma. Einerseits will sie die Maßnahmen nicht abrupt beenden, um die wirtschaftliche Erholung in den USA nicht zu gefährden und um keine Panik an den Kapitalmärkten auszulösen. Andererseits wird sie bei einer Fortsetzung des wirtschaftlichen Aufschwungs eine Reduzierung des Umfangs der Bondkäufe von aktuell 85 Mrd. USD monatlich nicht vermeiden können.

    Vermutlich wird Bernanke sich heute aber nicht ganz in die Karten schauen lassen und sich ein Hintertürchen offen halten. Allerdings sprechen die Fakten für eine Beibehaltung der expansiven Geldpolitik im aktuellen Umfang. Der Arbeitsmarkt hat sich zwar verbessert, ist aber noch nicht auf dem Niveau, um etwas an der Geldpolitik zu verändern. Die Inflation ist auf einem moderaten Niveau, so dass aus diesem Blickwinkel Wirtschaft und Börse weiter mit Liquidität geflutet werden können.

    Zusammen mit den spekulativen Anlegern haben auch zahlreiche mittel- bis langfristig orientierte ETF-Anleger ihre Bestände bereits stark reduziert. Sie sind jetzt auf das niedrigste Niveau seit April 2011 gefallen. In diesem Jahr sind die Bestände von etwa 76 Mill. auf rund 65 Mill. Feinunzen zusammen geschrumpft. Auch beim Silber haben sich die Bestände reduziert, lesen Sie hier unsere Einschätzung zum Silberpreis nach.

     

    Charttechnik und Investments

    Auch wenn die Perspektiven nicht überzeugen, charttechnisch bietet das Edelmetall aktuell ein ausgezeichnetes Chance-Risiko-Verhältnis. Nach dem hochvolumigen Panik-Tief von Mitte April bei knapp unter 1350 Dollar zeigte Gold eine leichte Erholung bis auf 1490 Dollar. Aktuell scheint der Markt mit dem erneuten Test des April-Tiefs ein zweites Standbein auszubilden. Die Voraussetzungen für einen idealtypischen Doppel-Boden als potenzielle Trendwendeformation sind somit gegeben. Auch die Zeitspanne zwischen beiden Bewegungstiefs sowie die Volumenentwicklung passen. Was noch fehlt ist der Anstieg über das Zwischenhoch bei 1490 Dollar. Wer risikobereit ist, steigt bereits jetzt gegen den übergeordneten Trend mit einer kleinen Long-Position ein und sichert diese bei rund 1300 Dollar auf Tagesschlussbasis ab. Eine Möglichkeit diese Strategie umzusetzen, ist mit einem Indexpapier (WKN: CK0S5D, währungsgesichert) oder einem niedrig gehebelten Knock-out (WKN: DR19HF, währungsgesichert). Ein klares Kaufsignal liefert Gold aber erst mit Vollendung des Doppel-Bodens und somit Kursen oberhalb von 1500 Dollar. Theoretisches Ziel: 1660 Dollar, sofern auch die Hürde um 1550 Dollar überwunden wird.

     

    Goldpreis

    Quelle: Gekko Global Markets

     

     

     




    Verfasst von 2Benjamin Feingold
    Gold mit Comeback-Chance Gold als vermeintlich „sicherer Hafen“ hat weiter einen schweren Stand bei den Investoren. In der Woche zum 14. Mai bauten die spekulativen Finanzinvestoren an der Rohstoffbörse Comex in New York ihre Netto-Long-Positionen auf den tiefsten …

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