IVG
Die Katze ist aus dem Sack, Aktie stürzt ab
Die vorbörslichen Indikationen der IVG-Aktie deuten deutliche Verluste im Vergleich zum Freitag an. Mit 0,39 Euro ging das Immobilienpapier ins Wochenende, am frühen Montagmorgen liegen die
Indikationen mit 0,29/0,33 Euro deutlich darunter. Der Hintergrund des anstehenden Kursrutsches ist das Sanierungskonzept, dass das Bonner Unternehmen am späten Freitagabend bekannt gegeben
hat.
Die Gesellschaft muss nach eigenen Angaben insgesamt 1,75 Milliarden Euro Schulden abbauen, um wieder „nachhaltig kapitalmarktfähig“ zu werden, davon 0,4 Milliarden Euro Schulden aus einer
Hybridanleihe. Das Unternehmen will die Schulden im Wege von Kapitalerhöhungen gegen Aktien tauschen. Das Muster ist bekannt, unter anderem hat sich so Centrotherm Photovoltaics saniert, Solarworld plant einen ähnlichen Deal. Die Folge für die derzeitigen Aktionäre ist eine enorme Verwässerung, da für die Einbringung der Verbindlichkeiten im Wege der
Kapitalerhöhungen eine sehr hohe Zahl junger Aktien ausgegeben wird. Angesichts der niedrigen Kurse der IVG-Aktie und der enormen Verluste dürfte ein Kapitalschnitt ebenso bevor stehen.
Versammlungen von Gläubigern und Aktionären müssen allerdings ein endgültiges Rettungskonzept noch absegnen.
Weitere Defizite drohen ebenso, denn IVG will nach eigenen Angaben sämtliche Geschäftsbereiche und ihre Wertansätze einer strategischen Überprüfung
unterziehen. Weitere Abschreibungen seien wahrscheinlich, kündigt das Unternehmen bereits an, kann aber noch keine Details zur möglichen Höhe nennen.