Börse&Märkte
US-Notenbank trübt Stimmung an den Finanzmärkten
Unterm Strich waren die US-Aktienbörsen und die europäischen Aktienbörsen auch im Mai klar im Plus. „Allerdings war die Dynamik bis zum 22. Mai deutlich stärker als
nach diesem Datum“, berichtet Hans Köck, Head of Investment Communications bei Pioneer Investments Austria. An diesem Tag hat Ben Bernanke, Chef der US-Notenbank angekündigt, dass die Fed ihr
„Quantitative Easing“ unter bestimmten Voraussetzungen schon bald schrittweise reduzieren könnte. „Dies wurde zwar an die Bedingung geknüpft, dass ein nachhaltiger Wirtschaftsaufschwung erkennbar
sein muss, dennoch hat es für eine Eintrübung der Stimmung an den Aktienmärkten gesorgt“, sagt Köck.
„Das führt zu der interessanten Konsequenz“, so Köck weiter, „dass der Markt derzeit eher positiv auf gedämpfte US-Wirtschaftsdaten reagiert, weil dadurch dann angenommen werden kann, dass die
Geldpolitik der US-Notenbank expansiv bleibt.“ Die Unternehmensgewinne würden sich bei gedämpftem Wirtschaftswachstum immer noch leicht positiv entwickeln. Wächst die Wirtschaft stärker und fällt
damit auch die Arbeitslosenrate rascher, könnte die Fed ihre Liquiditätsspritzen früher reduzieren oder beenden. Das belastet die Märkte.
Die schleppende Erholung der chinesischen Wirtschaft führte bei den Emerging Markets zu einer Fortsetzung der Underperformance 2013.
„Im Anleihenbereich könnte der US-Rentenmarkt, so wie zuletzt, kurzfristig auch die Euro-Kernländer mit nach unten ziehen, da die Korrelation des US-Rentenmarktes mit dem deutschen Rentenmarkt bei
ca. 0,8 liegt“, erklärt Köck. Die Euro-Kernländer können sich, auch wenn die EZB-Zinsen tief bleiben, der Entwicklung des US-Staatsanleihenmarktes vorerst nicht entziehen.
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Seit der letzten Korrektur um mehr als 10% im 2. Quartal 2012 ist der US-Aktienmarkt – gemessen am Standard & Poor‘s 500 Index – um über 30% gestiegen. Aufgrund der nach wie vor relativ
günstigen Bewertung des Marktes vor allem gegenüber US-Staatsanleihen aber auch im Vergleich zu US-Unternehmensanleihen sehen wir die derzeit leicht fallenden Kurse als normale Korrektur in einem
bestehenden Aufwärtstrend an. (Gastbeitrag Pioneer Investments)