Aktien Europa

Wenig bewegt - Unsicherheit über Notenbanken, verhaltene Vorgaben

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Börsen haben sich am Mittwoch nach zwei Verlusttagen wenig bewegt gezeigt. Laut Händlern bremste die anhaltende Unsicherheit über ein drohendes Ende der ultraexpansiven Geldpolitik der Zentralbanken. Am späten Vormittag rückte der EuroStoxx 50 um 0,13 Prozent auf 2.686,59 Punkte vor. In Paris stieg der Cac 40 um 0,16 Prozent auf 3.816,71 Punkte, während der Londoner FTSE 100 0,12 Prozent auf 6.332,72 Punkte abgab.

Die Nachricht, dass der Indexanbieter MSCI Griechenland auf den Status eines Schwellenlands abgestuft hat, belastete vor allem den Athener Index ASE, der um rund ein Prozent nachgab. Griechenland ist damit die erste Industrienation, die vom Indexbetreiber in dieser Form herabgesetzt wurde. Zur Begründung verwies MSCI darauf dass Griechenland einige wichtige Kriterien nicht mehr erfülle. Seit 2007 ist der ASE um 83 Prozent eingebrochen.

Aus Branchensicht gehörten die Medienwerte zu den Favoriten der Anleger in Europa: Im Stoxx Europe 600 wurde der entsprechende Sektorindex von Übernahmefantasien beflügelt und rückte um 0,55 Prozent vor. Dagegen ging es für die Titel der Autobauer um 1,01 Prozent bergab - hier belasteten die Kursverluste bei Volkswagen (VW) und Fiat.

Die Aktien von Vodafone wurden ein wenig davon belastet, dass der britische Mobilfunkkonzern bei Kabel Deutschland nicht locker lässt und einen erneuten Gesprächsversuch für eine Übernahme des Kabelnetzbetreibers bestätigte. Da die Aktie der Briten aber exklusive der ausgeschütteten Dividende gehandelt wurde, stand sie nur optisch deutlich im Minus. Die Kabel-Aktien sprangen indes am Frankfurter Aktienmarkt deutlich hoch. Das Unternehmen bestätigte ein Gesprächsangebot von Vodafone.

Die VW-Vorzugsaktien büßten am EuroStoxx-Ende 2,54 Prozent ein, nachdem der Autobauer mit der angekündigten Emission einer Wandelanleihe wie geplant 1,2 Milliarden Euro eingesammelt hat. Beim Konkurrenten Fiat sorgte eine Abstufung für Kursverluste von 1,81 Prozent. Dagegen verteuerten sich die EADS-Titel um 1,62 Prozent, womit sie zu den Favoriten im Leitindex der Eurozone gehörten. Sie profitierten vom angekündigten Jungfernflug des A350 durch die Flugzeugtochter Airbus.

Uneinheitlich verlief die Kursentwicklung bei den Textilkonzernen Inditex und Hennes & Mauritz (H&M) . Die Inditex-Titel legten trotz leicht enttäuschender Quartalszahlen um 1,59 Prozent zu, während die Aktien des schwedischen Konkurrenten 0,18 Prozent abgaben. Das US-Analysehaus Bernstein Research schrieb, Inditex habe zwar umsatzseitig die Erwartungen verfehlt, entwickle sich aber weiterhin besser als H&M, dessen Quartalsumsatz ebenfalls enttäuscht habe./gl/rum