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    Devisen, Dax, Indizes, EURUSD, Rohstoffe  1693  0 Kommentare Gold: Was die Preise wirklich treibt und warum Rohstoff-Fans warten müssen

    Der Absturz des Goldpreises hat viele Fragen aufgeworfen. Fest steht, dass viele Argumente aktuell gegen Gold sprechen. Und solange die US-Wirtschaft ihren Aufschwung fortsetzt, wird sich daran nichts ändern. Wer war schuld am Crash des Goldpreises im April? Die Notenbanken etwa? Wohl kaum: Sie haben den Goldpreis gestützt. Wie das Wall Street Journal berichtete, haben die Institute ihre Goldreserven im April um mehr als 30 Tonnen aufgestockt.

    Der Absturz des Goldpreises hat viele Fragen aufgeworfen. Fest steht, dass viele Argumente aktuell gegen Gold sprechen. Und solange die US-Wirtschaft ihren Aufschwung fortsetzt, wird sich daran nichts ändern.

    Wer war schuld am Crash des Goldpreises im April? Die Notenbanken etwa? Wohl kaum: Sie haben den Goldpreis gestützt. Wie das Wall Street Journal berichtete, haben die Institute ihre Goldreserven im April um mehr als 30 Tonnen aufgestockt.

    Investoren wechselten auf die Verkäuferseite

    Die wirklich Verantwortlichen finden sich vielmehr unter den Investoren. Sie hatten an den Terminmärkten massiv auf fallende Kurse spekuliert. Allein am Tag des Crashs belief sich der Gegenwert sogenannter Short-Terminkontrakte auf über 2300 Tonnen. Das entspricht rund 80 Prozent der Jahresproduktion aller Goldminen weltweit. Aber warum positionierten sich die Investoren hier auf der Verkäuferseite?

    Bislang galt die Finanz- und Euro-Krise als eines der zentralen Argumente für Gold. Doch mit der Ankündigung der EZB alles zu tun, um den Euro zu erhalten, ist ein Auseinanderbrechen der Währungsunion unwahrscheinlich geworden. Darüber hinaus ist der weltweite Finanzkollaps eben nicht eingetreten. Je geringer die Krisenangst, desto geringer ist auch der Bedarf an einer Ersatzwährung für solche Fälle.

    Unsicherheit über Fed-Programm

    Noch entscheidender dürfte ein anderer Punkt gewesen sein: die Inflation. Sie fiel in der Eurozone von 1,7 Prozent im März auf nur noch 1,2 Prozent im April. In den USA reduzierte sie sich in diesem Zeitraum von 1,5 auf 1,1 Prozent. Gleichzeitig entwickelt sich die US-Wirtschaft nicht berauschend, aber doch robust - viele Marktteilnehmer rechnen daher mit einem Zurückfahren des Wertpapier-Ankaufprogramms der US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr. Folglich ziehen die US-Anleiherenditen an und der US-Dollar gewinnt an Stärke.

    Sinkende Inflationsraten und steigende Anleiherenditen erhöhen die Realzinsen. In diesem Umfeld bedarf es keines Inflationsschutzes und Aktien stellen die attraktivere Anlagealternative dar. Auch aus technischer Sicht hat Gold mit Gegenwind zu kämpfen. Seit September 2011 wurde ein absteigendes Dreieck ausgebildet, dass nach unten verlassen wurde. Daraus lässt sich ein Kursziel bis in den Bereich von 1.100 US-Dollar ableiten.

    Ausweitung der Wertpapierkäufe würde Goldjüngern nützen

    Goldpreis in US-Dollar

    Der Goldpreis in US-Dollar: Zuletzt zeigte der Trend nach unten.

    Für die Goldjünger bleibt nur die Hoffnung, dass sich die wirtschaftliche Erholung in den USA nicht fortsetzt und die Deflationsrisiken wieder als dominante Gefahr wahrgenommen werden. In diesem Fall dürfte die US Notenbank den Liquiditätszyklus nicht zurückfahren, sondern ganz im Gegenteil die Wertpapierankäufe drastisch ausweiten. Das würde wahrscheinlich die Anleiherenditen nochmals nach unten drücken und die Inflationserwartungen der Marktteilnehmer anheben.

    Ein Vertrauensverlust in die Notenbanken wäre dabei nicht ausgeschlossen. Dann könnte die Krisenwährung wieder als Absicherungsinstrument an Bedeutung gewinnen. Anleger sollten zentrale technische Hürden im Auge behalten. Ein Anstieg über das Zwischenhoch bei 1475 Dollar wäre ein erstes positives Signal. Sollte im Anschluss auch die ehemalige Unterstützung bei 1530 Dollar nachhaltig zurückerobert werden, dann wäre die Goldstory noch lange nicht vorbei.

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    Jörg Rohmann
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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
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