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    Lotto24  3498  0 Kommentare Jetzt gehts los!

    Am 3. Juli feiert die Aktie von Lotto24 ihren ersten Börsengeburtstag. Für Investoren war die Abspaltung von der Muttergesellschaft Tipp24 bislang ein super Geschäft. Für jeden Anteilschein an dem SDAX-Unternehmen bekamen die Investoren vor einem Jahr ein Lotto24-Papier in ihr Depot eingebucht. Um aus dem Spin-off eine finanziell vernünftig ausgestattete Firma zu formen, haben die Investoren von Tipp24 damals eine Kapitalerhöhung von Lotto24 zum Preis von 2,50 Euro pro Aktie gezeichnet. Der Plan ging auf: Die Lotto24-Aktie startete mit einem Kurs von 3,00 Euro auf dem Parkett. Mittlerweile kostet der Titel 5,25 Euro und bringt es auf einen Börsenwert von immerhin 73 Mio. Euro. Zum Vergleich: Tipp24 hat eine Marktkapitalisierung von 353 Mio. Euro. Ein Drittel der Lotto24-Anteile hält Oliver Jaster, der bei Tipp24 im Aufsichtsrat sitzt und geschäftsführender Gesellschafter bei der Günther Gruppe ist. Die Hamburger Holding ist unter anderem stark im Lotteriegeschäft verwurzelt. 33 Prozent der Lotto24-Aktien befinden sich im Streubesitz. Tipp24 hält keine Stücke mehr.

    Diese Entflechtung war Teil des Konzepts, schließlich stand die Liberalisierung des heimischen Lottomarkts auf der politischen Agenda. Das Ziel von Petra von Strombeck, der Lotto24-Vorstandsvorsitzenden: „Wir wollen der führende Vermittler von Lotterieprodukten über das Internet in Deutschland werden.“ Die seit vielen Jahren schwelenden Rechtsstreitigkeiten von Tipp24 mit diversen staatlichen Instanzen hinsichtlich des Online-Lotterievermittlungsgeschäfts schienen vor diesem Hintergrund für einen Neustart wenig förderlich zu sein. Daher folgte die klare Trennung: Lotto24 fokussiert sich auf die Vermittlung staatlicher Lotterien in Deutschland. Die im SDAX beheimatete Tipp24 setzt hingegen auf den Ausbau des Auslandsgeschäfts mit Internetdienstleistungen für Lotterieveranstalter.

    Bislang hatte das Management Fortune: Im September 2012 erhielt Lotto24 die bundesweite Erlaubnis für den Vertrieb staatlicher Lotterien im Internet. Ausgenommen waren damals nur Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Das nördliche Bundesland spielt aber ohnehin eine Sonderrolle, denn dort hatte Lotto 24 bereits im Februar 2012 das Geschäft wieder aufgenommen. Zudem gibt es bundesweit einige Sonderpunkte zum Jugendschutz oder beispielsweise die  – für Lotto24 herausfordernde – Regionalisierungspflicht zu beachten. So müssen die Tippscheine in dem Bundesland abgeben werden, in dem die Spieler wohnen. Auch gab es zunächst auch ein Verbot für bundesweite Werbung zu dem Onlineangebot von Lotto24. Seit März 2013 ist diese Einschränkung aber aufgehoben. Für Lotto24 ist das ein zweiter Startschuss, denn aufgrund der fehlenden Werbepower entwickelten sich die Geschäfte bislang eher zaghaft. Das Transaktionsvolumen von knapp 1,1 Mio. Euro bedeutete 2012 „echte“ Umsatzerlöse von nur 93.000 Euro. Angesichts der hohen Anfangsausgaben stand  unterm Strich ein Verlust von annähernd 3,1 Mio. Euro zu Buche.

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    Gereon Kruse
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    Nach fast 20 Jahren beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE ­– davon zwölf Jahre als stellvertretender Chefredakteur – hat Gereon Kruse Anfang 2013 das Investmentportal „boersengefluester.de“ gegründet. Dort schreibt er über deutsche Aktien, präsentiert Interviews mit Vorständen und bietet eine umfassende Kennzahlen-Datenbank für rund 600 Unternehmen mit Hauptnotiz in Deutschland zum Download an. Weitere Informationen finden Sie unter www.boersengefluester.de
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    Verfasst von Gereon Kruse
    Lotto24 Jetzt gehts los! Am 3. Juli feiert die Aktie von Lotto24 ihren ersten Börsengeburtstag. Für Investoren war die Abspaltung von der Muttergesellschaft Tipp24 bislang ein super Deal. Nun muss nur noch das operative Geschäft die erhofften Fortschritte machen. Nachdem es bislang viele rechtliche Einschränkungen gab, kann Lotto24 nun voll loslegen. Die Analysten geben attraktive Kursziele aus.