Wette gegen die Fed
George Soros spekuliert auf Aktiencrash
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Der weltbekannte Hedgefondsmanager George Soros spekuliert derzeit massiv auf einen Aktiencrash. Grund der Spekulation: Soros rechnet mit steigenden Zinsen an den
Anleihemärkten und erwartet daher einen massiven Kursverfall an den Börsen. Damit spekuliert der 83-jährige Multimilliardär auch gegen die US-Notenbank Federal Reserve (Fed).
14 Prozent des Fondsvermögens
In dem Quartalreport der Börsenaufsichtsbehörde SEC ist zu lesen, dass Soros in großem Umfang Verkaufsoptionen auf den S&P 500
Index gekauft hat. Das Volumen der Put Optionen beträgt gut 1,25 Milliarden US-Dollar. Damit setzt Soros rund 14 Prozent des Fondskapitals auf einen Kursverfall des wohl wichtigsten Aktienindex der
Welt.
Aktienbörsen in einer Blase?
Der S&P 500 Index ist Anfang August mit 1.709,67 Punkten auf ein neues Rekordhoch gestiegen und hat sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Angetrieben wurde die Hausse von billigem
Notenbankgeld aus dem Hause der Fed, mit der eine riesige Liquiditätsblase in den USA und wohl auch weltweit aufgebaut wurde. Sollten die Zinsen wirklich steigen, würde die Liquiditätsblase platzen
und Investoren sich panikartig aus Aktien zurückziehen, so die Wette.
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Soros als Spekulant
George Soros (geb. 12.8.1930 in Ungarn) ist einer der bekanntesten und gefürchteten Spekulanten weltweit. Berühmtheit erlangte Soros, als er im Jahr 1992 die Bank of England bezwang und mit einer
Spekulation gegen das britische Pfund mehr als eine Milliarde Pfund gewann. Frühzeitig erkannte er 2007 auch die sich verschärfende Finanzkrise und erzielte mit seinem Fonds 32 Prozent Rendite. Im
Jahr 2011 wettete Soros schon einmal auf einen Kursverfall des S&P 500 Index. Doch ist die heutige Position in Putoptionen mehr als doppelt so groß wie damals. Da Soros gern in Talkshows
auftritt und Interviews gibt, kann er allein durch seine Markteinschätzungen und Kommentare die Investoren zu bestimmten Verhaltensweisen bewegen.