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    Lokomotivenfonds 1  2406  0 Kommentare 2 Sterne von tapir!

    Der geschlossene Eisenbahnfonds Lokomotivenfonds 1 vom Emissionshaus GSI Fonds möchte bis zu 19 Lokomotiven kaufen. Die Erstvermietung soll zunächst in Deutschland über 5 Jahre an die Deutsche Bahn erfolgen.

    Deutsche Anleger können den geschlossenen Fonds ab einer Mindestbeteiligung von 10.000 EUR ohne Agio zeichnen. Die Laufzeit der Beteiligung liegt bei 15 Jahren. Das Portfolio besteht aus maximal 19 fabrikneuen Diesellokomotiven der Marke Voith Gravita. Bei einem geplanten Investitionsvolumen von ca. 43,4 Mio. € soll ein Emissionskapital von ca. 17,4 Mio. Euro über private Anleger eingeworben werden.

    Bei der Einkunftsart handelt es sich um Einkünfte aus dem Gewerbebetrieb und die Versteuerung erfolgt im vereinfachten Verfahren bei unseren schweizer Nachbarn. Dies soll zu einer Gesamtsteuerbelastung von knapp 12 % führen und in Deutschland ist mit keiner weiteren Besteuerung zu rechnen. Die jährlichen Ausschüttungen sollen bei 6 % beginnen und auf 10 % ansteigen. Insgesamt sollen Anleger über die Gesamtlaufzeit einen Kapitalrückfluss von 181 % nach Steuern erhalten.

    Bei den Lokomotiven handelt es sich um zwei Modelle, Voith Gravita 10 BB und 15L BB.

    Letztere Diesellok ist um 1,2 m länger und verfügt über 80 % mehr Leistung. Die größere Lok hat bisher nur in Deutschland eine Zulassung erhalten, wodurch das Einsatzgebiet zum gegenwärtigen Zeitpunkt stark beschränkt ist. Der Zulassungsprozess für weitere Länder ist bereits vom Unternehmen eingeleitet worden.

    Unwegsamkeiten machen eine Einschätzung schwer

    Eigentlich ist es immer das gleiche Spiel, egal ob es sich um Immobilienfonds, Flugzeugfonds, Containerfonds, Triebwerksfonds oder Schiffsbeteiligungen handelt. Wenn der Mietvertrag oder auch Leasingvertrag kürzer ist als die Fondslaufzeit, besteht ein Weitervermarktungsrisiko. Bei Solarfonds, Umweltfonds im Allgemeinen, Private Equity Fonds oder auch Infrastrukturfonds besteht meist kein derartiges Risiko, wenngleich in diesen Beteiligungen andere Risiken gegeben sind.

    Sicherlich ist jedes Investment mit seinen spezifischen Risiken behaftet und jede Fondsgesellschaft gibt sich größte Mühe nach außen zu kommunizieren, dass sie mit den eventuellen Unwegsamkeiten umzugehen versteht. Ein Blick in die entsprechende Leistungsbilanz oder der aktuelle Wert der Zweitmarktfonds dokumentiert die tatsächliche Fähigkeit der Risikokontrolle.

    Die relativ kurze Vermietung von lediglich 5 Jahren bei einer Fondslaufzeit von 15 Jahren ist branchenüblich.

    Wenn alle das Gleiche tun, muss es jedoch längst nicht gut sein. Dabei hätten wir sicherlich kein Problem, wenn es sich einen Publikumsfonds auf reiner Eigenkapitalbasis handelt. Wenn jedoch 60 % Fremdkapital im Spiel sind, möchte man schon ganz gerne mehr Planungssicherheit. Ist diese nicht gegeben, sehen wir eine Ausschüttung von durchschnittlich 5,4 % nach Steuern als zu mager an.

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    Nabil Khayat
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    Nabil Khayat ist seit 1993 als Finanzanalyst tätig.

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    Verfasst von 2Nabil Khayat
    Lokomotivenfonds 1 2 Sterne von tapir! Der Lokomotivenfonds 1 setzt unseres Erachtens eine ganze Menge Gutgläubigkeit und Optimismus voraus. Die kurzen Mietlaufzeiten von 5 Jahren und Anschlussfinanzierungsrisiken sind uns ein Dorn im Auge.

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