Lebensmittel-Spekulation
Bundesfinanzminister Schäuble legt im Kampf gegen Agrarspekulanten nach
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble legt im Kampf gegen Nahrungsmittelspekulanten nach. Zwar hatte er im Juni den Vorschlag des Rats der Finanzminister zur Reform
der Europäischen Finanzmarktrichtlinie mitgetragen. Doch war dieser von Nichtregierungsorganisationen wie Foodwatch und Oxfam in Bezug auf die Beschränkung von Agrarspekulationen als nahezu
wirkungslos verurteilt worden. Allerdings hätte es sich bei Schäubles Zustimmung nur um Taktik gehandelt, um einen raschen Beginn der Verhandlungen zu ermöglichen, so sein Sprecher gegenüber dem
Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“.
Zu Beginn der Beratungen mit EU-Kommission und EU-Parlament, setze sich das Bundesfinanzministerium (BMF) nun für eine weitaus härtere Regulierung ein. In einer Stellungnahme, die an alle
Mitgliedsländer verschickt wurde, fordert das BMF unter anderem, den abseits der Börse stattfindenden unkontrollierten Handel einzuschließen, berichtet der „Spiegel“.
Zugleich soll eine Art Spekulations-Limit für Gesamtkonzerne gelten, damit nicht jede kleine Tochterfirma das Geschäft ausreizen kann. Auch die aus Sicht der Nichtregierungsorganisationen größte
Schwäche des Ratsvorschlags will Schäuble nach Informationen des „Spiegel“ korrigieren: Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA soll seiner Meinung nach europaweit einheitliche
Grenzen festlegen, so dass Spekulanten nicht auf Länder mit niedrigeren Standards ausweichen können.