FED-Entscheidung
Europa und Schwellenländer sind die Gewinner
Hauptgewinner der FED-Entscheidung dürften perspektivisch die Schwellenländer sein, das schreibt Peter Fehrenbach, Investmentchef der Vermögensmanagement EuroSwitch
in seiner Kurzanalyse zur gestrigen FED Entscheidung. Die Paritäten der gebeutelten Schwellenländer Währungen, die innerhalb weniger Wochen häufig zwischen 20 - 30 Prozent
gegen Euro oder US-Dollar hätten abgewertet werden müssen, könnten sich nun ungestört korrigieren. Und wo Währungsgewinne winken würden, da ließe ausländisches Kapital und mit ihm die Belebung der
Aktien- und Rentenmärkte nicht lange auf sich warten:
"Auch Europa steht in der Reihenfolge derer, die von der FED-Entscheidung profitieren werden, ganz oben. Zuletzt wurde die EZB nicht müde auf den „längeren Zeitraum“ hinzuweisen, den ihre
Tiefstzinspolitik noch dauern werde. Ob sie das allerdings im Falle weiter steigender Zinsen jenseits des Atlantiks hätte durchhalten können, wäre fraglich gewesen“, so Peter Fehrenbach zu den
Auswirkungen der FED Entscheidung für Europa. Diese Ungewissheit entfiele nun - mit der Folge, dass der zarte Aufschwung der Volkswirtschaften der Euro-Peripherie und die Refinanzierungsfähigkeit
der Sorgenstaaten – und damit die Eurozone insgesamt - nicht durch unangemessen steigende Zinsen gefährdet werden würde. Insbesondere für die teilweise stark zurückgebliebenen Landesbörsen würden
sich neue Perspektiven eröffnen; das schon vor der FED-Entscheidung spürbar höhere Interesse ausländischer Investoren an Europa und seinen Unternehmen dürfe somit weiter steigen.
Als sich vor drei Monaten an den Finanzmärkten die Meinung durchgesetzt hatte, die amerikanische Notenbank würde noch im Herbst in den Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm Q3 einsteigen, setzte
weltweit quer durch alle Assetklassen ein großer Ausverkauf ein. An den Aktienmärkten vieler Industrialisierter Länder wäre der damit einhergehende Preisverfall zwar sukzessive wieder wettgemacht
worden und teilweise wären sogar neue Allzeithochs erreicht worden. Jedoch wären die Rentenmärkte angesichts der scheinbar bevorstehenden US-Zinswende unter Druck geblieben; und an den
Devisenmärkten wäre die Abwertungsspirale der Schwellenländer-Währungen erst Anfang September zum Stillstand gekommen.
„Nun beobachten wir also das Gegenteil,“ analysiert Fehrenbach, „die FED setzt das Anleihekaufprogramm bis auf weiteres in vollem Umfang fort, und es gibt keine „magische Zahl“ (Bernanke) für
Inflation, Arbeitslosigkeit oder Wirtschaftswachstum, an die der Ausstieg gekoppelt ist. Es ist nur folgerichtig, dass die FED-Entscheidung vom 18.09.2013 weltweit quer durch alle Assetklassen
einen deutlichen Kursanstieg auslöste."