Commerzbank: Die Notenbank-Sause
In einer ersten Reaktion auf die Entscheidung der FED, die Staatsanleihenkäufe vorerst nicht zurückzufahren, zählte die Commerzbank zu den größten Gewinnern im DAX. Zu Recht, denn die Zentralbanken schaffen mit ihrer Gratwanderung ein Umfeld, in dem sich die Banken weiter erholen können.
Der Markt war monatelang kommunikativ darauf vorbereitet worden, dass die US-Notenbank die Ankäufe von Staatsanleihen langsam zurückfährt. Am Mittwoch machte die FED dann doch erst mal einen Rückzieher.
Der Grund ist einfach: Die Zinsen auf US-Staatsanleihen sind seit der ersten Ankündigung der Kehrtwende im Mai schon so stark gestiegen, dass die FED erst einmal bremsen will. Ein ähnliches Phänomen ist in Deutschland zu beobachten - die Umlaufrendite auf hiesige Staatspapiere hat ebenfalls deutlich angezogen - obwohl die EZB einen Kurswechsel noch nicht einmal ansatzweise angedeutet hat.
Damit schaffen die Notenbanken ein Umfeld, das den Banken prinzipiell mehr Raum zum Geld verdienen lässt. Denn bei höheren Marktzinsen, aber anhaltend niedrigen Refinanzierungskosten bei der Zentralbank steigt der Zinsspread und damit die Chance, im Kerngeschäft höhere Margen zu erwirtschaften.
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Ob die Commerzbank schon jetzt davon profitiert, werden die Zahlen zum dritten Quartal zeigen, die am 7. November veröffentlicht werden. Die Aktie befindet sich im Moment in jedem Fall in einem steilen kurzfristigen Aufwärtstrend, der mit dem jüngsten Anstieg auf ein Mehrmonatshoch erneut bestätigt wurde.