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Tesco bekommt Flaute in Europa zu spüren

LONDON (dpa-AFX) - Die schwache Konjunktur in vielen Teilen Europas setzt den britischen Handelskonzern Tesco unter Druck. Die Konsumstimmung sei schlechter als erwartet und die Verbraucher hätten sich beim Einkauf stärker zurückgehalten als gedacht, teilte Tesco am Mittwoch mit. Dies habe sich auf die Umsätze und das Ergebnis ausgewirkt. Im ersten Geschäftshalbjahr sank der operative Gewinn um 7,6 Prozent auf 1,59 Milliarden britische Pfund (1,9 Mrd Euro). Da die Märkte mit einem besseren Wert gerechnet hatten, rutschte die Tesco-Aktie an das Ende des EuroStoxx 50 . Zuletzt verlor sie 3,30 Prozent auf 347,25 Pence.

Besonders schwach entwickelten sich Märkte wie Irland oder die Türkei. Europaweit ging das Ergebnis um mehr als zwei Drittel zurück. Tesco hat nach eigenen Angaben aber bereits reagiert, die Zahl der Neueröffnungen deutlich beschränkt und dafür andere Formate wie den Online-Handel ausgebaut. In der zweiten Jahreshälfte sei daher mit einer Besserung der Lage zu rechnen, hieß es. Analysten glauben allerdings, dass Tesco sich aus einigen Auslandsmärkten zurückziehen könnte.

Erst vor kurzem hatte Tesco die Reißleine in den USA gezogen. Die Tochter Fresh & Easy, mit der Tesco nur Verlust machte, wurde an die Investmentfirma Yucaipa verkauft. In China geht Tesco einen anderen Weg: Mit dem Partner China Resources Enterprise kündigte der Konzern jetzt ein Gemeinschaftsunternehmen an. In die Firma mit insgesamt 3.000 Läden wird Tesco bis zu 345 Millionen Pfund (412 Mio Euro) einbringen. Die Briten werden Junior-Partner mit einem Anteil von 20 Prozent sein.

Das meiste Geschäft erzielt Tesco allerdings nach wie vor in Großbritannien. Um sich der wachsenden Konkurrenz der Discounter zu entziehen, hat der Supermarktkonzern seine Geschäfte aufgemöbelt, das Dienstleistungsangebot ausgebaut und mehr günstige Eigenmarken ins Sortiment genommen. Die Umsätze hielten sich in Großbritannien auf gleicher Fläche annähernd stabil. Auch in Asien legte Tesco zu. Konzernweit stieg der Umsatz inklusive Steuern im ersten Halbjahr um zwei Prozent auf 35,58 Milliarden Pfund./she/mmb/fbr