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    Börsen antizipieren eine Einigung bei der US-Fiskaldebatte  2011  0 Kommentare Weißer Rauch über dem Capitol?

    Es scheint sich ein fauler Kompromiss bei der US-Fiskaldebatte anzubahnen und schon steigen wieder die Aktienkurse, nur wie lange noch?

    Die Debatte um die Fiskalpolitik in den USA bestimmte in den letzten Handelswochen auch die Kurse an den Weltbörsen. Nachdem der Dow Jones-Index zunächst von 15.600 auf 14.800 Indexpunkte korrigierte, konnte er sich seit dem 9. Oktober wieder von 14.800 auf über 15.200 Indexpunkte erholen. Dabei machte der Dow Jones-Index den größten Kurssprung am 10. Oktober von 14.800 auf 15.100 Indexpunkte als sich eine temporäre Lösung zur Vermeidung der Zahlungsunfähigkeit andeutete.

    Die Republikaner schlugen vor, die Schuldenobergrenze zunächst nicht für 1 Monat bis zum 22. November, sondern für 3 Monate zu verschieben, um eine technische Zahlungsfähigkeit der USA zu vermeiden. Zudem zeigten sie sich verhandlungsbereit und sprachen wieder mit den Demokraten. Dies langte den Börsen schon für eine Erholungsrally am 10. und 11. Oktober. Dabei wird dabei auch nur auf Zeit gespielt und es noch keine richtige Lösung in Sicht. Obama möchte aber keine temporäre Lösung, sondern dass sich die 445 Kongress-Abgeordneten und der US-Senat  zusammenraufen und sich einer längerfristigen Lösung einigen. Ab jetzt beginnt die Zeit der „faulen Kompromisse“. Die US-Bevölkerung macht die Republikaner für die Verzögerung verantwortlich, die die „Obamacare“ (=Gesundheitsreform von Obama) abschaffen wollen, um Kosten zu sparen.

    Am 17. Oktober wird die Schuldenobergrenze von 16,7 Billionen USD überschritten und bis dahin müssen sich die Republikaner und Demokraten auf eine neue Schuldenobergrenze einigen. Fast zeitgleich soll aber auch der neue US-Haushalt verbschiedet werden, wobei sich hier die Republikaner und Demokraten noch nicht einig geworden sind, an welchen Stellen gespart und wo neue Steuern eingeführt werden sollen. Die Folge ist der sogenannte „Shutdown“, bei dem jetzt immer noch über 450.000 Staatsbedienstete in den Zwangsurlaub geschickt wurden. Die Folge daraus ist wiederum, dass auch einige wichtigen US-Statistiken bzw. Umfragen nicht fristgerecht erfolgen können wie die wichtigen US-Arbeitsmarktdaten und der US-Arbeitsmarktbericht, der eigentlich am 4. Oktober erfolgen sollte. Aber auch die Daten für die Verbraucherpreise, Baubeginne und die Erstanträge werden erst veröffentlicht, wenn der „Shutdown“ beendet ist, was noch nicht der Fall ist. Bisher kostete den USA der „Shutdown“ 1,6 Mrd USD. Bei jedem Tag „Shutdown“ kommen aber 160 Mio. USD an Kosten hinzu. Für amerikanische Verhältnisse sind das aber eher „Peanuts“. In Anbetracht von durchschnittlich 50 Mrd. USD Haushaltsbilanzdefizit im Monat ist dies also  (noch) eine vernachlässigbare Größe. Wichtiger wäre es, die 50 Mrd. USD Haushaltbilanzdefizit im Monat zu vermindern. Immerhin beträgt das US-Haushaltsbilanzdefizit „nur“ noch 4% des BSP und nicht mehr 10% wie in 2009. Ich erwarte eine Einigung in den nächsten Wochen beim US-Haushaltsstreit, was dann in der Regel mit steigenden Kursen begleitet wird.  Hernach kommt auch die Berichtssaison in den USA, wo ich überwiegend gute Unternehmensdaten erwarte.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
    Börsen antizipieren eine Einigung bei der US-Fiskaldebatte Weißer Rauch über dem Capitol? +++Fiskalpolitik-Debatte in den USA bestimmt die Kurse+++Börsen antizipieren eine Einigung beim US-Fiskalstreit+++Das Spiel auf Zeit geht weiter+++Unbemerkt tickende Zeitbomben+++FED gibt weiter Gas+++dennoch eher Deflation als Inflation+++weiter schwache Gold/Silberpreise+++Dow und DAX aufwärts+++Moskauer Börse stabil seitwärts+++