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    Baader Bond Markets  625  0 Kommentare "Die Stimmung ist besser als die Lage"

    5. Dezember. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Zuerst hat die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer ultralockeren Geldpolitik und dem Aufkauf von Staatsanleihen die Gemüter halbwegs beruhigt. Nun zieht auch noch die Konjunktur in der Eurozone an. Daraus mixt sich ein Beruhigungscocktail, der manche Staaten, Banken und Investoren schon wieder zur Sorglosigkeit verleiten mag. Nach dem Motto: Die EZB wird es schon richten.

    So ist der systemische Stress im Bankensystem des Euroraums nach Einschätzung der EZB teilweise niedriger als vor Krisenbeginn 2007. Die Stimmung ist somit besser als die Lage. Doch eine solche Haltung ist gefährlich. Denn in den Bilanzen der Banken lauern Zeitbomben. 940 Milliarden Euro an Krediten gelten einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young zufolge als ausfallgefährdet, 120 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Allein Italiens Banken erreichen nach Ansicht der Rating-Agentur Fitch mit faulen Krediten im Volumen von 144,5 Milliarden Euro erst im nächsten Jahr ihren Höhepunkt.
     
    Verschärft wird die Situation durch die anstehenden Eigenkapitalvorschriften von Basel III, die nach Einschätzung des Beraterhauses PwC bei den Banken eine Eigenkapitallücke von 277 Milliarden Euro zur Folge haben werden. Diese haben also noch jede Menge an Hausaufgaben zu erledigen, bevor die Stimmung gut werden sollte.
     
    Genauso steht es um die Staaten. Bei 93,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liegt die Verschuldungsquote im Euroraum im zweiten Quartal 2013, Tendenz steigend. Griechenland mit 169 Prozent und Italien mit 133 Prozent stehen dabei an der Spitze. Wobei just Italien wegen des schleppenden Abbaus seines Schuldenbergs bei der EU in der Kritik steht.
     
    Die Niedrigzinspolitik der EZB stellt also auf Dauer keine Lösung dar. Die Probleme werden damit nur verschoben.

    Anleger weichen auf Bonds in Fremdwährungen aus

    Vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinsphase greifen Anleger verstärkt nach Bonds in Fremdwährungen, die von bekannten Emittenten mit guter Bonität begeben worden sind. Diese Anlagen versprechen höhere Renditen als sie am Heimatmarkt vielfach erzielt werden können, bergen aber Währungsrisiken in sich. So stand in dieser Woche etwa eine Anleihe der Europäischen Investitionsbank EIB (WKN A1AYVS), die in russischen Rubel notiert und bis 12/2015 läuft, im Fokus des Interesses. Dort, wo der Rubel rollt, liegt die Rendite bei rund 6,40 Prozent - Währungsrisiken nicht eingeschlossen. Vom selben Emittenten EIB war auch ein Bond A1HBQ8), der auf südafrikanische Rand lautet, gefragt. Dieser läuft bis 10/2019 und weist eine Rendite von ca. 7,60 Prozent auf. Anlegern, die dem brasilianischen Real vertrauen, interessierten sich für eine Anleihe der KfW (WKN A1RE8Z) mit Laufzeit 3/2016 und ca. 9,37 Prozent Rendite.

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    Baader Bond Markets "Die Stimmung ist besser als die Lage" Stopp 5. Dezember. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Zuerst hat die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihrer ultralockeren Geldpolitik und dem Aufkauf von Staatsanleihen die Gemüter halbwegs beruhigt. Nun zieht auch noch die Konjunktur in der …