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    Fonds  6152  0 Kommentare Nur kleine Verkaufswelle

    10. Dezember. (FRANKFURT) Börse Frankfurt. Kursrückgang im DAX von über 3 Prozent in drei Tagen – da bekam auch so mancher Fondsanleger kalte Füße. „Wir hatten fast ausschließlich Verkäufe“, meldet Andreas Kehnen von der Baader Bank. „Wenn schon die Bild-Zeitung fragt, wann der DAX-Crash kommt, dann werden Anleger nervös.“ Mittlerweile hätten sich die Wogen aber schon wieder geglättet. „Diese Woche ist die Tendenz uneinheitlich.“ Ivo Orlemann von ICF Kursmakler hat ohnehin keinen größeren Verkaufsdruck gesehen. „Bei uns war und ist es eher ruhig.“ Der DAX hat unterdessen einen Teil seiner Verluste der Vorwoche wieder wettgemacht und notiert am Dienstagmittag bei 9.213 Punkten.

    Lieber Gewinne realisieren

    Angesichts bröckelnder Kurse strichen Halter von Aktienfonds vergangene Woche lieber mal Gewinne ein. „Wir hatten sehr viele Verkäufe im DWS Aktien Strategie Deutschland (WKN 976986)“, erklärt Kehnen. Auch vom DWS German Equities Typ O (WKN 847428) hätten sich Anleger getrennt. Ebenfalls aus den Portfolios flogen die international investierenden Fonds DWS Akkumula (WKN 847402) und Templeton Growth (WKN 941034). Gegen den Trend wurde lediglich der auf deutsche Aktien setzende DWS Investa (WKN 847400) gekauft. Gesucht blieb Orlemann zufolge auch der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (WKN A0M8HD), der sich auf deutsche Nebenwerte konzentriert.

    Aus Fonds mit asiatischen Aktien stiegen Investoren ebenfalls aus, wie Kehnen feststellt. „Dabei sind asiatische Märkte gar nicht schlecht gelaufen.“ Betroffen waren etwa der DWS Top Asien (WKN 976976) und der Aberdeen Global Asian Smaller Companies (WKN A0HMM3).

    Biotech- und Wasseraktien auf Verkaufszettel

    Nicht mehr so beliebt ist laut Orlemann unterdessen der DWS Biotech (WKN 976997). Der Fonds hatte im Oktober – nach rasanten Kursgewinnen seit Ende 2011 – geschwächelt, konnte sich dann aber wieder erholen und notiert aktuell nahe des historischen Hochs. Wer vor zwei Jahren eingestiegen ist, hat seinen Einsatz mehr als verdoppelt, auf Sicht von einem Jahr liegt die Rendite immerhin noch bei 44 Prozent.

    Kasse machen Anleger Orlemann zufolge auch im Pictet-Water (WKN 933349). Der Fonds hat sich auf das Thema Wasser spezialisiert, Schwerpunkte waren zuletzt der US-Wasserversorger American Water Works, der Mischkonzern Danaher Corp und die britische Pennon Group, die in der Wasser- und Abwasserwirtschaft tätig ist. Im laufenden Jahr kommt der Fonds auf ein Plus von 13,15 Prozent, in den vergangenen drei Jahren waren es im Schnitt 9 Prozent im Jahr. „Allerdings sind die Schwankungen hoch“, bemerkt der Spezialist.

    Mischfonds: Nicht jeder überzeugt

    Gerne genommen werden weiterhin Mischfonds – allerdings sollte die Rendite stimmen. Publikumsliebling bleibt Orlemann zufolge der Flossbach von Storch Multiple Opportunities (WKN A0M430). „Da haben wir fast nur Käufe.“ Ebenso gesucht seien der M&G Optimal Income (WKN A0MND8) und der MEAG EuroErtrag (WKN 978273).

    In der Gunst der Anleger stark gefallen ist hingegen der Carmignac Patrimoine (WKN A0DPW0), hier setzen sich die Abgaben fort. Der einstige Überflieger konnte zuletzt nicht mehr überzeugen, seit Jahresanfang liegt das Kursplus bei lediglich 1,86 Prozent. Der Flossbach von Storch kommt dagegen auf gut 8 Prozent, der M&G Optimal Income auf 6,4 und der MEAG EuroErtrag auf 6,08 Prozent.

    Verkaufsüberhang in Immofonds

    Rege gehandelt werden unverändert Immobilienfonds, wie Orlemann bemerkt. Meist überwögen die Abgaben, wie etwa im CS Euroreal (WKN 980500) und im SEB ImmoInvest (WKN 980230). Beide Fonds werden abgewickelt. In den weiterhin offenen Produkten HausInvest (WKN 980701) und Grundbesitz Europa (WKN 980700) sowie in dem sich in Auflösung befindenden AXA Immoselect (WKN 984645) hielten sich Zu- und Abflüsse die Waage. Ebenfalls ausgeglichen sei das Bild im Deka-ImmobilienEuropa (WKN 980956) und im WestInvest InterSelect (WKN 980142).

    Minenfonds auf Sparflamme

    Sehr umsatzarm präsentiert sich das Geschäft mit Minenfonds. Die Bilanz für fast alle Rohstoffe ist in diesem Jahr extrem schlecht, der Goldpreis hat um 26 Prozent nachgegeben. „Es ist wenig los“, fasst Kehnen zusammen. Wenn gehandelt werde, dann seien es meist Abgaben. Etwa trennten sich Anleger vom BlackRock Global World Mining (WKN A0BMAR) und vom Craton Capital Precious Metal (WKN 964907). Beim BlackRock-Fonds belaufen sich die Verluste auf Sicht von zwei Jahren auf 34 Prozent, beim Craton Capital sogar auf 71 Prozent.

    von Anna-Maria Borse, Redaktion Börse Frankfurt
    © 10. Dezember 2013




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