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    Euro-Randstaaten  1505  0 Kommentare Peripherie-Bonds haben wohl immer noch Luft nach oben

    Die Reform- und Sparbemühungen einiger Randstaaten der Eurozone kommen auch am Kapitalmarkt gut an. Schließlich sind die Staatsanleihe-Renditen zahlreicher Peripherieländer in den vergangenen Monaten teils kräftig gesunken. Im Vergleich zu Bundesanleihen locken Bonds aus Italien, Portugal oder Spanien aber nach wie vor mit äußerst attraktiven Renditemöglichkeiten.

    Eine jährliche Rendite von rund 4 Prozent geht mit nicht zu unterschätzenden Risiken einher – allen voran in der anhaltenden Niedrigzinsphase. Dennoch können Investoren derzeit einen Blick auf spanische oder italienische Bonds werfen. Zwar bieten zehnjährige Staatsanleihen dieser beiden Länder die besagten rund 4 Prozent Rendite, doch das Risiko scheint mittlerweile überschaubar zu sein.

     

    Kräftige Kurserholung

    Bereits seit Jahresbeginn geben die Renditen von Staatsanleihen aus der Randzone des Euroraums teils kräftig nach, während die Kurse zulegen. Am Rentenmarkt bewegen sich Kurse und Renditen systembedingt entgegengesetzt. Kontinuierlich nach oben ging es mit den Kursen allerdings nicht. Unter Druck gerieten die Bonds etwa im Frühsommer. Auslöser war die Ankündigung von Fed-Chef Ben Bernanke, möglicherweise schon 2013 die US-Anleihekäufe von derzeit noch 85 Milliarden Dollar pro Monat langsam aber sicher zu reduzieren. Aber auch aufgrund immer wiederkehrender politischer Turbulenzen in einigen Randstaaten der Eurozone ­– etwa in Italien oder Portugal – ließen die Anleihekurse zwischenzeitlich Federn.

     

    Seit dem Sommer hat das Gros der europäischen Randstaaten-Anleihen jedoch sukzessive Boden gut gemacht. So schrumpfte etwa die Rendite von spanischen Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren seit Mitte Juni von rund 4,9 auf aktuell etwa 4,1 Prozent. Die möglichen Gründe: Zum einen versprach EZB-Chef Mario Draghi im September, dass „die Zinsen für einen längeren Zeitraum niedrig bleiben werden“. Zudem stellte der oberste europäische Währungshüter den Banken weitere Finanzspritzen in Aussicht. Bereits Ende 2011 und Anfang 2012 stellte die EZB den europäischen Geldhäusern über zwei dreijährig laufende Kreditlinien 1 Billion Euro zur Verfügung. Dass sich die politischen Turbulenzen – allen voran in Italien – wieder beruhigt haben, dürfte den Kursen ebenfalls Rückenwind verliehen haben. Zudem suchen Anleiheinvestoren händeringend nach attraktiven Anlagemöglichkeiten. Schließlich bieten vermeintlich sichere Bundesanleihen mit einer Restlaufzeit von zehn Jahren derzeit gerade mal eine Rendite von mageren 1,8 Prozent.

     

    Eine Garantie, dass Anleger auch künftig mit Bonds aus Italien, Spanien oder Portugal ihre Freude haben werden, gibt es zwar nicht, doch die Chancen stehen nicht schlecht. So signalisieren zahlreiche der jüngst veröffentlichten Konjunkturindikatoren wie etwa der viel beachtete Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe, dass die Euro-Staatsschuldenkrise zunehmend abflaut. Aber auch ein Blick auf die Entwicklung der einzelnen Euro-Randstaaten macht Mut. Offenbar machen sich die teils drastischen Reformen und Sparmaßnahmen, die die Randstaaten des Euroraums in den vergangenen Monaten verabschiedet haben, langsam aber sicher bezahlt.

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    Franz von den Driesch
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    Franz von den Driesch ist Chefredakteur der kostenfreien Webmagazine AnleihenMonitor, FinanzMonitor, RuhestandsMonitor und econoafrica. Die Portale sind redaktionell unabhängig und werden von Wirtschaftsjournalisten mit langjähriger Berufserfahrung betreut.
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    Verfasst von 2Franz von den Driesch
    Euro-Randstaaten Peripherie-Bonds haben wohl immer noch Luft nach oben Die Sparbemühungen einiger Randstaaten der Eurozone kommen auch am Kapitalmarkt gut an. Die Staatsanleihe-Renditen zahlreicher Peripherieländer sind in den vergangenen Monaten teils kräftig gesunken. Im Vergleich zu Bundesanleihen locken Bonds aus Italien, Portugal oder Spanien aber nach wie vor mit attraktiven Renditemöglichkeiten.

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