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    STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Bonds Weekly vom 20.10.2013

    USA: FED BEGINNT MIT „TAPERING“

    Die Fed beginnt mit dem Einstieg in den Ausstieg des Anleihekaufprogramms! Um zehn Milliarden US-Dollar will die US-Notenbank ihre Anleihekäufe ab Januar zurückfahren. Wesentlich bedeutsamer als dieses eher „symbolische Tapering“, dürfte die Ankündigung Ben Bernankes sein, den Leitzins mittelfristig auf seinem historisch niedrigen Niveau zu belassen.

    Bernanke gibt den Weg vor

    Es war wahrscheinlich das letzte Mal, dass Ben Bernanke die vierteljährliche Fed-Pressekonferenz leitete. Im kommenden März wird seine designierte Nachfolgerin Janet Yellen den Journalisten Rede und Antwort stehen. In derartigen Konstellationen fällt normalerweise schnell das Wort von der „lahmen Ente“. Doch zumindest Ben Bernanke selbst, will von ersten „Lähmungserscheinungen“ nichts wissen und setzt mit dem jetzt verkündeten „Tapering-Light“ eine letzte - vielleicht sogar entscheidende - Duftmarke.

    Die Drosselung der Anleihekäufe um zehn Milliarden US-Dollar ist grundsätzlich ein rein symbolischer Schritt. Angesichts einer aufgeblähten Fed-Bilanz von mittlerweile knapp vier Billionen US-Dollar fallen zehn Milliarden kaum mehr ins Gewicht. Allerdings darf vielleicht die Symbolik gegenüber Janet Yellen nicht unterschätzt werden. Diese kann nun nicht mehr gänzlich unbefleckt ihr neues Amt antreten. Der mittelfristige geldpolitische Weg wurde am vergangenen Mittwoch relativ klar von Ben Bernanke definiert. Ein Verlassen dieses Weges könnte Yellen schnell als Schwäche, als Wankelmut, ausgelegt werden. Ein Attribut, das für eine Fed-Chefin kaum beleidigender sein könnte. Insofern bleibt Yellen künftig wenig übrig, als den jetzt eingeschlagenen Weg von Ben Bernanke weiter zu verfolgen. Was könnte dies bedeuten?

    Die Reduktion um nur zehn Milliarden US-Dollar ist quasi eine Art Test-Ballon für die Fed. Auch künftig ist davon auszugehen, dass die Fed sehr behutsam vorgehen wird. Das „Quantitative Easing Programm“ wird nur Schritt für Schritt, und möglichst geräuschlos über die kommenden Monate, vielleicht Jahre, beendet werden. Die größte Herausforderung bleiben jedoch die Leitzinsen. Doch auch an dieser Front kündigte Bernanke an, dass sich hier mittelfristig nichts ändern wird. Selbst ein Absinken der Arbeitslosigkeit auf die Zielmarke von 6,5 Prozent, werde nicht zwangsläufig eine Leitzinserhöhung beinhalten, so Bernanke. Vor allem die derzeit eher moderaten Inflationsraten von deutlich unter zwei Prozent, verschaffen der Fed entsprechenden Spielraum. Zwölf, der insgesamt 17 Mitglieder des Offenmarktausschusses erwarten denn auch keine Erhöhung des Leitzinses vor 2015.


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