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    FRweekly-briefing  361  0 Kommentare Die Bären kommen zurück

    Immer zu Wochenbeginn informiert FundResearch über aktuelle Markteinschätzungen und -ausblicke.

    DAX 10.000? Wohl erstmal nicht. Die Bullen haben in der vergangenen Woche einen empfindlichen Dämpfer erhalten. In der zweiten Wochenhälfte korrigierte der deutsche Leitindex empfindlich und schloss am Freitag bei 9.392 Punkten. Die Bären haben am Parkett das Ruder übernommen. Das zeigt sich auch am Bull/Bear-Index. Vor Wochenfrist lag er bei den professionellen Investoren noch bei 64,4 Punkten. Inzwischen fiel er auf 50 Punkte.

    Wie ist die Korrektur zu bewerten? „Mittlerweile – davon sind die meisten Marktteilnehmer überzeugt – geht es nicht mehr darum ob, sondern nur noch wie schnell der DAX die 10.000er Marke überschreiten wird“, zeigt sich Gianni Hirschmüller von Cognitrend dennoch optimistisch. Er führt das unter anderem auf Prognosen des IWF zurück, der zuletzt grünes Licht für die Weltwirtschaft gegeben hat. Auch eine Umfrage von PricewaterhouseCoopers, in der sich 1.344 Vorstandschefs aus aller Welt äußerten, mache Mut: „Nur sieben Prozent von ihnen glauben, dieses Jahr werde sich die globale konjunkturelle Lage verschlechtern“, sagt Hirschmüller. „2013 waren es immerhin noch 28 Prozent.“ Deutschland werde nach den USA als das Land mit den besten Wachstumsaussichten genannt.

    Commerzbank: 2014 sind 10.500 Punkte beim DAX drin

    Kein Grund zur Panik also? „Die bislang erfolgte Konsolidierungsbewegung muss weiterhin als ein Luftholen auf hohem Niveau betrachtet werden“, kommentiert Dirk Oppermann, technischer Analyst  bei der DZ Bank. Auch Sophia Wurm von der Commerzbank ist überzeugt, dass der DAX aus langfristiger technischer Sicht eine intakte Hausse-Bewegung durchlaufe: „Der Hausse-Trend aus dem Herbst 2011 liegt aktuell oberhalb der steigenden 200-Tage-Linie bei etwa 8.700 Punkten. Dieser hat den DAX zuletzt auf neue Jahres- und Allzeithochs geführt.“ Deshalb und wegen der ebenfalls intakten Hausse an den US-Aktienmärkten sowie den deutlichen Verbesserungen in Südeuropa deute sich für 2014 insgesamt eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung in Richtung von 10.500 Punkten an.

    Nach Ansicht von Karen Szola, technische Analystin beim Finanzen-Verlag, ist die Korrektur mit vermehrter Unsicherheit angesichts des Erreichens der magischen 10.000-Punkte-Marke zu erklären. Dies sei jedoch nur vorübergehend. „In der gegenwärtigen Hausse sollte die 10.000er-Hürde nicht das Ende der Fahnenstange sein.“ Das Allzeithoch von 9.424/9.400 Punkten von Anfang Dezember diene als Unterstützung. Selbst ein Abtauchen darunter sie nicht tragisch. Szola erwartet einige Verschnauftage, ehe sich der Leitindex zu neuen Hochs aufmache. Erst wenn die „grundsoliden“ Unterstützungslinien von 8.600 bzw. 8.450 Punkten gerissen werden, sei die intakte Langfristhausse gefährdet.

    Lupus alpha: „Abwärtsdynamik bei Gold deutlich zurückgegangen“

    Mit dem Preisverfall bei Gold könnte langsam Schluss sein. „Seit dem Jahreswechsel kaufen die Leute wieder“, sagt Jörg Sengfelder von Flow Traders in Amsterdam. Auch Matthias Kuzinski von Lupus alpha Asset Management beobachtet eine Abkehr vom negativen Bild des gelben Edelmetalls: „Die Abwärtsdynamik ist zuletzt deutlich zurückgegangen. Wir haben sogar wieder einen größeren Zufluss an börsengehandelten Goldfonds gesehen.“ Nach den heftigen Abflüssen des vergangenen Jahres scheine der Markt allmählich ausgedünnt und das weitere Abwärtsrisiko begrenzt. „All diejenigen Anleger, die raus wollten, haben im vergangenen Jahr verkauft“, so Kuzinski. „Langfristig orientierte Investoren dürften ihre Positionen hingegen halten.“ Der Portfoliomanager hält Preise zwischen 1.300 und 1.400 US-Dollar je Feinunze in diesem Jahr für möglich.

    Aus charttechnische Sicht überwiege hingegen weiterhin das Abwärtsrisiko, warnt Wieland Staud von Staud Research: „Nach dem Abschluss der gegenwärtigen Erholung, die sich im besten Fall noch auf Werte um 1.350 US-Dollar fortsetzen kann, werden wahrscheinlich wieder deutlich nachgebende Kurse an der Tagesordnung stehen. Kurse um 1.000 US-Dollar bleiben das langfristige Ziel.“ Auch Ole Hansen, Rohstoffexperte der Saxo Bank bleibt pessimistisch: „Gold fehlt es an frischem Input, was derzeit in einer sehr beschränkten Handelsspanne resultiert. Insgesamt meiden Investoren weiterhin das Edelmetall und solange sich die Konjunkturlage in den USA verbessert, das Tapering fortgesetzt wird und die Aktienmärkte stabil sind, bleibt das Steigerungspotenzial für das gelbe Metall beschränkt.“

    (PD)




    Patrick Daum
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    Patrick Daum ist Dipl.-Politologe mit Schwerpunkt für Europa, Wirtschaft und Recht. Als Redakteur bei €uro-Advisor-Services GmbH ist er zuständig für die Top-Themen auf www.fundresearch.de.
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    Verfasst von 2Patrick Daum
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