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     994  0 Kommentare G20 und die Reaktion aus China/ Indien: EMs auf sich alleine gestellt

    (DailyFX.de) – Die supranationale Zusammenkunft der Finanzminister und Notenbank Chefs der G20 Staaten in Australien hatte den Beschluss von sechs Zielvorstellungen zur Folge. Freilich schwächer als konkrete Ziele, können diese Beschlüsse dennoch als gute Wegweiser kommender Debatten und politischer Trends interpretiert werden.

     

    Die einzelnen Punkte sind:

     

    • Zusätzliches BIP Wachstum von 2% über der derzeitigen Trajektorie der nächsten 5 Jahre
      • Konkrete Eingriffe um Wachstum, Arbeit und globalen Handel zu stärken
        • Geldpolitk bleibt auf längere Sicht akkommodabel (eins zu eins Wortlaut der FED, EZB und BoJ)
          • Bessere Kommunikation der Zentralbanken um Volatilität an den Märkten vorzubeugen
            • Besteuerung der Unternehmen an der Einkommensquelle (Anti Off-Shore Bewegung)
              • Hemmnisse für private Investitionen sollen aufgehoben werden

               

              Aus China kommen unterdessen unterstützende Worte für die aktuelle Politik der FED. Der chinesische Finanzminister ließ gestern verlautbaren, dass eine Rückführung der quantitativen Maßnahmen im Sinne Chinas sei, da eine Fortführung die Stabilisierung und Normalisierung der US Wirtschaft signalisiert.

               

              Janet Yellen deutete ihrerseits an, dass die FED durchaus die Auswirkung der Geldpolitik auf Entwicklungsländer bedenke. Ihre Wortwahl wich allerdings kaum von vorangegangenen Aussagen ab, was die Wahrscheinlichkeit einer stärkeren Reaktion an den Märkten zu Beginn dieser Woche minimiert.

              Wie die Ziele des Treffens erreicht werden sollen wurde hingegen nicht beschlossen. Schließlich bliebe es im eigenen Ermessen eines jeden Staates Wachstums- und Beschäftigungsprogramme aufzulegen. Interessant war hierzu Wolgang Schäubles Kommentar, dass sich das 2-prozentige zusätzliches Wachstum nicht administrativ festlegen lasse. Eine Erhöhung der Gleichgewichtswachstumsrate ist schließlich nach praktisch allen Hauptströmungen der ökonomischen Theorien nur über strukturelle Veränderungen zu erreichen und eben nicht über rein finanzielle Eingriffe. Hier liegt die Krux eines solchen Beschlusses. Man kann die aktuelle Geldpolitik der großen Notenbanken als unkonventionell bezeichnen, aber niemand darf vergessen, dass diese aus einem Versagen der Fiskalpolitik heraus geboren wurde. Was die Welt braucht, sind Finanzminister, die ihre Hausaufgaben in ihren jeweiligen Heimatländern erledigen, anstatt auf weiteren Stimulus der Notenbanken und des IWFs zu hoffen. Die gerade stattfindenden angestrebten Freihandelsabkommen der USA mit der Eurozone und zwischen anderen wichtigen Wirtschaftsräumen sollte in dieser Hinsicht mehr Aufmerksamkeit zukommen.

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    Erik Welne
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    Erik Welne ist Marktanalyst auf www.DailyFX.de. Während seines Studiums der Financial Economics der University of St Andrews entwickelte er ein weitreichendes Verständnis für die Fundamentalanalyse von Devisenmärkte über die Untersuchung der Wechselbeziehung zwischen geopolitischen Ereignissen, der Rohstoffstoffmärkte und makroökonomischen Trends.
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    Verfasst von 2Erik Welne
    G20 und die Reaktion aus China/ Indien: EMs auf sich alleine gestellt (DailyFX.de) - China und Indien bewerten FED Politik unterschiedlich. EMs sind mehrheitlich auf sich allein gestellt.