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    Infrastruktur  1061  0 Kommentare Enormer Nachholbedarf

    Weltweit werden in den kommenden Jahren viele Billionen Euro in die Infrastruktur investiert. Davon werden nicht nur die entsprechenden Staaten profitieren, auch für Anleger können sich diese Investitionen lohnen.

    Häufige Stromausfälle, ein marodes Wasser- und Abwassernetz und nur wenige brauchbare Transportwege – schon jetzt weist die Infrastruktur in vielen Frontier und Emerging Markets einen beklagenswerten Zustand auf. Und: Anders als die entwickelten Industrieländer müssen die aufstrebenden Schwellenstaaten in den kommenden Jahren die Herausforderung eines rasanten Bevölkerungswachstums und immer größer werdender Städte lösen. Wie zügig die Verstädterung in den kommenden Dekaden voranschreiten wird, zeigt eine Studie des Rückversicherers Swiss Re. Demnach wird die städtische Bevölkerung bis 2030 um 1,4 Milliarden Menschen zunehmen, wobei 90 Prozent des Wachstums in den Schwellenstaaten stattfinden wird. 

    Viele Staaten haben die Zeichen der Zeit schon vor geraumer Zeit erkannt und entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet. So hat etwa die chinesische Regierung laut der Bundesvereinigung Logistik (BVL) das Straßennetz im dünn besiedelten zentralen und westlichen Teil des Landes von 1999 bis 2007 von rund 530.000 auf über 1,3 Millionen Kilometer ausgebaut, während das Schienennetz im gleichen Zeitraum um 8.000 Kilometer erweitert wurde. 
     

    In China besteht bei nahezu allen Transportwegen Ausbaubedarf

    Zwar investiert Peking nach wie vor enorme Summen in den Aus- und Neubau der Infrastruktur. So kündigte das Finanzministerium vor etwa einem Jahr an, 2013 umgerechnet rund 14,5 Milliarden Euro in die Infrastruktur zu investieren. Doch die Entwicklung der Infrastruktur kann „nicht immer mit dem hohen Wachstumstempo der Wirtschaft mithalten. Vor diesem Hintergrund besteht praktisch bei allen Transportwegen Ausbaubedarf“, meint Mike Hofmann, General Manager der Aushandelskammer in Peking und stellvertretender Sprecher des BVL-Chapters Peking. 

    Zu den wichtigsten Infrastruktur-Projekten der chinesischen Regierung zählt der Ausbau des Straßennetzes, schließlich erfolgen rund 75 Prozent aller Transporte über die Straße. Nicht von ungefähr veranschlagt daher das Verkehrsministerium bis 2035 einen Betrag von umgerechnet etwa 230 Milliarden Euro. 
     

    Weltweiter Investitionsbedarf wird auf 41 Billionen Euro bis 2030 taxiert

    Nicht nur in China werden in den kommenden Dekaden enorm hohen Summen in die Infrastruktur fließen müssen. So kommt eine Studie der Royal Bank of Scotland in Kooperation mit der Judge Business School der Cambridge Universität zu dem Ergebnis, dass der Investitionsbedarf der Emerging Markets bis 2030 jährlich 1 Billion Dollar beträgt. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) schätzt den weltweiten Investitionsbedarf in Straßen, Schienen und anderen Infrastrukturprojekte bis 2030 hingegen auf 41 Billionen Euro. 

    Während in vielen Emerging Markets vielerorts die Infrastruktur erst komplett neu aufgebaut werden muss, haben es etliche Industriestaaten in den vergangenen Jahren versäumt, ihre Transportwege sowie die Wasser- und Energieversorgung in Schuss zu halten. So prognostiziert etwa der Berufsverband der Bauingenieure in den USA (American Society of Civil Engineers), dass die Vereinigten Staaten bis 2020 rund 1,1 Billionen Dollar in die Infrastruktur investieren müssten. Zwischen Kiel und Konstanz lässt hingegen vor allem der Zustand der Straßen zu wünschen übrig. Aber auch in die IT-Netze sowie in den Ausbau der Stromnetze – vor allem aufgrund der Energiewende – müsste laut des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln kräftig investiert werden; und zwar summa summarum rund 120 Milliarden Euro in den kommenden zehn Jahren. Auf lange Sicht würden sich die Investitionen jedoch rechnen. „Steckt die Politik 10 Milliarden Euro sinnvoll in Straßen, Stromnetze und Co., erhöht das laut Faustformel die Wirtschaftsleistung um 2,5 Milliarden Euro pro Jahr“, rechnet das Institut vor. 
     

    Attraktive Renditen möglich

    Die prognostizierten Summen, die in den kommenden Jahren in die weltweite Infrastruktur fließen sollen, sollten Anleger sicherlich mit Vorsicht genießen. Schließlich können Prognosen, die sich über mehrere Jahren erstrecken, durch unvorhersehbare Ereignisse schnell über den Haufen geworfen werden. Sehr wahrscheinlich ist jedoch, dass in den kommenden Jahren weltweit sehr viel Geld in die Infrastruktur investiert wird. 

    Anleger, die von dieser Entwicklung profitieren wollen, können sich beispielsweise einen breit gestreuten Infrastrukturfonds ins Depot legen. Weitaus günstiger fahren Investoren indes mit passiv gemanagten Fonds, so genannte ETFs, die die Entwicklung des jeweils zu Grunde liegenden Index möglichst eins zu eins abbilden. Ein gutes Beispiel dafür ist der EasyETF NMX30 Infrastructure Global (LU0315440411). So betragen der Ausgabeaufschlag des Fonds 0 und die jährliche Verwaltungsgebühr überschaubare 0,5 Prozent. Sehen lassen kann sich auch die Rendite von jährlich gut 16 Prozent auf Sicht der vergangenen fünf Jahre. 

     




    Franz von den Driesch
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    Franz von den Driesch ist Chefredakteur der kostenfreien Webmagazine AnleihenMonitor, FinanzMonitor, RuhestandsMonitor und econoafrica. Die Portale sind redaktionell unabhängig und werden von Wirtschaftsjournalisten mit langjähriger Berufserfahrung betreut.
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    Verfasst von 2Franz von den Driesch
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