Aktien Europa
Verluste wegen Ukraine-Krise - Moskau bricht ein
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Ukraine-Krise hat den europäischen Aktienmarkt am Montag tief ins Minus gedrückt. Der EuroStoxx 50 stand am Vormittag 2,20 Prozent tiefer bei 3078,83 Punkten. Für den Pariser Cac-40-Index ging es um 2,05 Prozent auf 4317,68 Punkte nach unten. Das wichtigste Aktienbarometer in London, der FTSE 100 , verlor 1,13 Prozent auf 6732,85 Punkte. In Moskauer brach der RTS-Interfax-Index um mehr als zehn Prozent ein.
Wie so oft bei politischen Krisen, sei es nicht die aktuelle Lage, sondern die Ungewissheit über die weitere Entwicklung, die die Investoren risikoscheu mache, sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Eventuell brauche es nur ein paar Tage, bis sich der Staub wieder lege. Wichtig für die Aktienmärkte werde dann sein, ob und inwieweit die Krise rund um die Ukraine den globalen Konjunkturaufschwung belasten werde. Vor diesem Hintergrund dürften sich viele Investoren auch nach einer Erholung der Kurse mit langfristigen Engagements im Aktienmarkt zurückhalten.
Die Aktien des britischen Öl- und Gaskonzerns BG Group waren europaweit einer wenigen Gewinner. Die Titel verteuerten sich um 0,69 Prozent. Die Krise in der Ukraine und auf der Halbinsel Krim hatte die Ölpreise kräftig steigen lassen. Der Index der Öl- und Gaswerte führte die europäische Sektorenübersicht mit einem vergleichsweise geringen Minus von 0,63 Prozent an.
Am schwächsten präsentierten sich im Branchentableau Autowerte . Wie in anderen Sektoren gerieten insbesondere Aktien von Unternehmen unter Druck, die vergleichsweise stark in Russland aktiv sind. Renault-Titel sackten im Cac 40 dann auch um 4,51 Prozent ab.
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Noch größere Verluste gab es bei den Aktien der Societe Generale . Sie knickten als Schlusslicht im Leitindex der Eurozone um 5,20 Prozent ein. Dabei sieht sich die französische Großbank selbst kaum betroffen von der Verschärfung der Lage in Osteuropa. Zumindest die Abhängigkeit von Geschäft in der Ukraine ist dem Unternehmen zufolge 'vernachlässigbar'.
Die Papiere des Baustoffkonzerns Saint Gobain verbilligten sich um 3,78 Prozent. Einem Händler zufolge belastete eine Abstufung auf 'Underperform' durch die Investmentbank Merrill Lynch die Papiere./mis/rum