Überlebenskampf
Karstadt mit neuem dreistelligen Millionenverlust
Die Karstadt Warenhaus GmbH hat auch im Geschäftsjahr 2012/2013 einen dreistelligen Millionenverlust geschrieben. Wie das „manager magazin“ unter Berufung auf die
jüngste Aufsichtsratssitzung in seiner April-Ausgabe berichtet, weist Karstadt für die am 30. September 2013 zu Ende gegangene Rechnungsperiode einen Jahresfehlbetrag von 127 Millionen Euro aus.
Das sei zwar optisch eine Verbesserung gegenüber dem erst Anfang März im Bundesanzeiger veröffentlichten Verlust des Geschäftsjahres 2011/2012 in Höhe von 158 Millionen Euro. Allerdings enthielt
das damalige Defizit allein 117 Millionen Euro an Abfindungen für einen Personalabbau. In Wahrheit habe sich das laufende Ergebnis also stark verschlechtert. Insbesondere die verfehlte
Einkaufspolitik des Ende 2013 ausgeschiedenen Karstadt-Chefs Andrew Jennings sei die Ursache dafür gewesen. Der Umsatz ging 2012/2013 von gut 2,9 auf etwa 2,7 Milliarden Euro zurück, meldet
„manager magazin“ weiter.
Für das laufende Geschäftsjahr 2013/2014 wird abermals ein dreistelliger Millionenverlust erwartet. Das Weihnachtsgeschäft lief schlecht, ebenso die ersten beiden Monate des Jahres 2014. Zudem
fehlen erstmals die Umsätze der abgespaltenen Firmen Karstadt Premium und Karstadt Sports. Für beide hatte die Karstadt Warenhaus GmbH bislang mit eingekauft. Dieses als Großhandelsumsatz verbuchte
Volumen von mehr als 300 Millionen Euro fällt nun weg.
Die Ende Februar angetretene neue Vorsitzende der Geschäftsführung, Eva-Lotta Sjöstedt, muss nicht nur gegen die Umsatzerosion und die operative Misere ankämpfen. Auch Unternehmenseigentümer
Nicolas Berggruen wird immer mehr zur Belastung. Für die Nutzung der Rechte am Namen Karstadt berechnet Berggruen dem Unternehmen 0,5 Prozent vom Umsatz, für das laufende Geschäftsjahr
voraussichtlich gut 11 Millionen Euro. Zuvor hatte sich Berggruen mit einem geringeren Satz zufrieden gegeben.